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Lesermeinung: Public-Viewing-Streit

„Ruhe bitte“, 11.3.

Stand:

„Ruhe bitte“, 11.3. 2008

Der Kommentar bestätigt das Vorurteil, dass beim Thema Fußball der Verstand gern ausgeschaltet wird. Anders kann man sich die aus hilflosen Argumenten zusammengezimmerte Lobpreisung des gottlob abgesagten innerstädtischen Public-Viewing-Area-Irrsinns nicht erklären. Eine Ablehnung eines neuerlichen Fußballwahns am Brandenburger Tor hat nichts mit „Piefigkeit“ zu tun, sondern mit der Erkenntnis, dass die Innenstadt auch ein Wohngebiet ist, das nicht nur aus Fußballfans besteht, die sich wochenlang nächtliches alkoholisiertes Geschrei und splitternde Bierflaschen vor ihren Fenstern anhören möchten. Der vom Autor gerühmte „Lebenshauch“ bestand zu WM-Zeiten vor allem aus dem Uringestank. Und was die Touristen angeht: Die schätzen an Potsdam sicher weniger öffentliche EM-Übertragungen in der Innenstadt, als vielmehr die anderen Attraktionen unserer Stadt, die es woanders nicht gibt. Public-Viewing zur EM: ja, aber da wo es verträglich und trotzdem zentral ist, beispielsweise am Lustgarten, im BUGA-Volkspark oder gern auch beim Autor im Schlafzimmer – wir bringen auch Bier mit.

Markus Wicke, Mittelstraße, Potsdam

Anmerkung der Redaktion: Der Autor wohnt nahe an einer Public-Viewing-Area und hat dort alle großen Veranstaltungen miterlebt]

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