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Lesermeinung: „Quotenkutter“

15. Potsdamer WasserspieleBei den 15.

Stand:

15. Potsdamer Wasserspiele

Bei den 15. Potsdamer Wasserspielen traten erstmals Menschen mit und ohne Behinderungen in einem Boot an. Das Boot trug den Namen „Quotenkutter“. Auch der „Quotenkutter“ hat die Startlinie gefunden, ist nicht im Kreis und auch nicht in die falsche Richtung gefahren, er ist nicht gekentert und hat das Ziel nicht einmal eine halbe Bootslänge hinter dem Sieger erreicht. Das Ganze übrigens mit nur einem vorhergehenden Training, mit nur halber Mannschaft und bei außerordentlich schlechter Witterung. Zu erwarten war das nicht. Naheliegend wäre gewesen, dass sich das Team entweder in handfeste behindertenpolitische Diskussionen verwickelt und darüber das Paddeln vergisst oder man sich gegenseitig über Bord gehen lässt. Im Team waren der Behindertenbeauftragten des Landes Brandenburg und der Stadt Potsdam, Politiker verschiedenster Fraktionen und Selbstvertreter der Behindertenbewegung. Sie alle traten den Beweis an, dass man auf engstem Raum sehr gut miteinander auskommen kann, wenn man ein gemeinsames Ziel vor Augen hat. Entscheidend für die sportliche Leistung waren nicht zuletzt die Fans, die trotz starken Regens tapfer durchhielten.

Der „Quotenkutter“ konnte sich gegen sechs Konkurrenten, teilweise mit Topsportlern, leider nur für den letzten Platz qualifizierten. Aber das Team hat sich vorgenommen, fleißig zu trainieren. Zunächst war es Ziel, Politiker, Beauftragte und Betroffene in einem Boot für eine gemeinsame Sache antreten zu lassen.

Nina Waskowski (Diplom-Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin), Potsdam

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