Lesermeinung: Respekt und Schuld
Ich danke ihnen für das Interview mit Werner Schiffauer im Journal-Teil. Auch ich halte das Kulturelle für maßgeblich in diesem Konflikt, der militärisch nie und nimmer gelöst werden kann.
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Ich danke ihnen für das Interview mit Werner Schiffauer im Journal-Teil. Auch ich halte das Kulturelle für maßgeblich in diesem Konflikt, der militärisch nie und nimmer gelöst werden kann. Die Unterschiede zwischen der hiesigen und der islamisch geprägten Kultur sind fundamental und grundsätzlich. Ob sie nun aber in fundamentalistischer Manier zum gegenseitigen Bekriegen oder aber im gegenseitigen Respekt wie auch im Sinne gegenseitiger Befruchtung begriffen werden, das hängt von den Starrköpfen und den Aufgeschlossenen auf beiden Seiten ab. Es geht eben nicht nur um den Wunsch der islamischen Länder, im Konsum gleichzuziehen. Im Verhältnis zwischen den hiesigen Staaten und der islamischen Welt gibt es vielmehr diese Verschiedenheiten, die beidseitig geachtet werden sollten. Gravierende Unterschiede gibt es über das rein Religiöse hinausgehend in Bezug auf den Handel, auf das Zeitmaß der Veränderung und in Bezug auf architektonische Vorstellungen. Wie damit umgehen? Bringt ein selbstgerechtes Vorgehen einer Seite nicht viele Menschen zu Recht auf? Findet der hasserfüllte Jubel, der uns zutiefst aufschreckt, nicht zuletzt hierin seinen Grund? Das alles vermag die Schuld derer, die Schuld auf sich luden, nicht zu schmälern. Niemals kann der Zweck die Mittel heiligen. Helmut Krüger, Potsdam
Helmut Krüger
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