Lesermeinung: Sauber bleiben
Zur Berichterstattung überdie Olympischen Spiele in PekingLieber DSV, nehmen Sie bitte Ihrem Bundestrainer das Rückflugticket weg und lassen Sie ihn von China nach Hause schwimmen. Warnecke, Keller und Melzer – übernehmt dieses Chaos bitte, damit demnächst niemand von unseren Athleten ertrinkt.
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Zur Berichterstattung über
die Olympischen Spiele in Peking
Lieber DSV, nehmen Sie bitte Ihrem Bundestrainer das Rückflugticket weg und lassen Sie ihn von China nach Hause schwimmen. Warnecke, Keller und Melzer – übernehmt dieses Chaos bitte, damit demnächst niemand von unseren Athleten ertrinkt.
Günther Wettlaufer, Berlin–Lankwitz
Die meisten deutschen Schwimmer sind weit von der Weltspitze entfernt. Warum? Vielleicht weil sie nicht dopen? Wichtig sind nicht die Platzierungen, wichtig ist, dass sie sauber bleiben!
Markus Methner, Berlin-Köpenick
Die gegenwärtige Berichterstattung in den deutschen Medien über die olympischen Spiele in China ist an westlichem Ethnozentrismus nicht mehr zu überbieten. Die ständigen Hinweise auf die (nicht zu leugnende) defizitäre Menschenrechtslage droht sportliche Aspekte in den Hintergrund zu drängen. Nehmen wir den hypothetischen Fall an, die Spiele würden dieses Jahr in New York stattfinden. Es käme wohl kein deutscher Journalist auf die Idee, permanent über ein weltweites Netz an geheimen Foltergefängnissen, völkerrechtswidrige Kriege im Nahen Osten oder einen rassistischen Arbeits- und Bildungsmarkt in den USA zu schreiben.
Es ist von westlicher Seite her verlogen, das politische System der Volksrepublik zu kritisieren, wenn der eigentliche Zweck der Spiele darin besteht, die chinesische Mittelklasse zu entpolitisierten Konsumenten der Produkte von multinationalen Konzernen wie Pepsi, Nike oder General Electric zu machen. In diesem Sinne sind die Olympischen Spiele in Peking die Spiele, von denen der Westen immer geträumt hat.
Will Tescher, Berlin-Zehlendorf
Was ist nur aus der Sportnation Deutschland geworden? Versager und nichts als Versagen, die bisherigen Resultate sind beschämend, disqualifizierend und nicht mehr akzeptabel.
Die Verantwortlichen der deutschen Olympia-Mannschaft sollten sich ernsthaft für die Zukunft Gedanken darüber machen, ob es nach alledem nicht ratsam wäre, mit stark reduzierter Mannschaft anzutreten.
Was für eine blamable Vorstellung, aber ich wünsche den Damen und Herren „einen schönen Urlaub“.
Udo Mürdter, Berlin-Wittenau
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