Lesermeinung: Scharfenberg sollte verzichten!
Zu: „Stasi-Check für Potsdams Stadtpolitiker Die Andere sorgt für Eklat im Rathaussaal“, 29.1.
Stand:
Zu: „Stasi-Check für Potsdams Stadtpolitiker Die Andere sorgt für Eklat im Rathaussaal“, 29.1. 2010
Jetzt wissen wir endlich, was uns fehlt: Die Dokumentation unserer Vergangenheit in Stasiakten! Denn das Erinnerungsvermögen des Herrn Scharfenberg, der immerhin das städtische Regiermeisteramt anstrebt, scheint sich für ihn nur aus der Kenntnis seiner IM-Akte wieder herzustellen. „Ich habe ein Interesse daran zu wissen, ob es wirklich Erkenntnisse gibt, die eine Neubewertung meiner Vergangenheit nötig macht“, so wird er in den PNN zitiert.
Ob sich ein Herr mit einer solchen Gedächtnisleistung als Stadtverordneter, als Landtagsabgeordneter und als Oberbürgermeisterkandidat qualifiziert, mögen die PNN-Leser und der Wähler selbst beurteilen. Und Herrn Scharfenberg wünschen wir ein ihm hilfreiches Aktenstudium, aus dem er dann sicher die richtigen Konsequenzen ziehen wird.
Janny und Dr. Bernt Armbruster, Potsdam
Zu: „Scharfenberg unter Druck. Stasi-Debatte um OB-Kandidatur: Linke-Kreischef bringt „Plan B“ ins Gespräch“, 16.01.10
Es geht doch nicht nur um die IM-Tätigkeit des Herrn Scharfenberg bis 1985. Ich halte es für unerträglich, wenn ein ehemaliger Parteisekretär einer Einrichtung, die bis 1989 die reine Lehre von der Durchsetzung der führenden Rolle der SED in der DDR ihren Studenten vermittelt hat, sich jetzt zur Wahl als Oberbürgermeister der Hauptstadt des Landes Brandenburg in der Bundesrepublik Deutschland (BRD) stellen will. Wahrscheinlich will er aber nur seine Klassenkampf-Erkenntnisse, niedergefasst in seiner Dissertation „Die Öffentlichkeitsarbeit der Bundesregierung als wichtiger Bestandteil der ideologischen Manipulierung der BRD-Bürger“ von 1982 endlich in die Praxis umsetzen. Herr Scharfenberg sollte, wenn er einen Rest an Glaubwürdigkeit auch bei seinen politischen Gegnern behalten will, auf diese Kandidatur verzichten. Oder hat er sich – wie in seiner Dissertation sicherlich scharfzüngig bewiesen – als BRD-Bürger bereits so manipulieren lassen, dass nur der Zugewinn an politischer Macht zählt, egal, welche politische Vergangenheit man hat.
Wolfram Maede, Potsdam
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