Lesermeinung: Schule & Co.
Zu „Brillenträger sitzen hinten“ Als Neu-Potsdamer verfolge ich seit nunmehr sieben Jahren interessiert die Stadtentwicklung und kann nur sagen: Hut ab! Auch aufgrund des löblichen Engagements zahlreicher Prominenter gelang es, bedeutende Kulturgüter zur Freude der Bevölkerung und der Touristen zu sanieren.
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Zu „Brillenträger sitzen hinten“ Als Neu-Potsdamer verfolge ich seit nunmehr sieben Jahren interessiert die Stadtentwicklung und kann nur sagen: Hut ab! Auch aufgrund des löblichen Engagements zahlreicher Prominenter gelang es, bedeutende Kulturgüter zur Freude der Bevölkerung und der Touristen zu sanieren. Doch das Engagement der Spender scheint leider auf den Schlosstreppen und an den Parkzäunen zu enden. Während die staunenden Touristen durch prachtvolle Portale, Säle und Gärten wandeln, sitzen die Erst- und Zweitjklässler der Eisenhart-Grundschule in Baracken, die höchstens noch als Kulisse für Filme über die Nachkriegszeit taugen. Die liebevolle Inneneinrichtung beweist zwar das große Engagement und die Improvisationskunst der Lehrerinnen und Betreuerinnen, doch kann sie nicht über die unhaltbaren Zustände, vor allem im Sanitärbereich, hinwegtäuschen. Der Autor hat diese Situation in seinem zurecht anklagenden Beitrag anschaulich geschildert. Glücklich die Kinder, die keine Brillen tragen, deren Gläser durch die Hitze der veralteten Öfen beschlagen, und deshalb in den vorderen Reihen Platz finden. Die Betriebserlaubnis des Landesjugendamtes läuft unter den jetzigen Bedingungen aus. Der Schulverwaltung, so lesen wir, ist diese Problematik (wohl eher der Skandal!) seit Jahren bekannt. Ein schwacher Trost! Der Förderverein hat dagegen bereits Lösungsvorschläge vorgelegt, die hoffentlich Berücksichtigung finden. Die Verwaltungsbeamten haben bis Februar 2005 (noch ein Winter mit beschlagenen Brillen!) Zeit, ein Konzept zu erarbeiten. Die Umsetzung des Konzeptes wird weitere Winter ins Land ziehen lassen. Vielleicht findet sich ja ein Spender, für den die Rettung einer Grundschule ebenso viel Genugtuung mit sich bringt, wie die Sanierung oder sogar der Neubau historischer Gebäude. Die Stadt Potsdam hingegen steht in der Pflicht, zumindest Notmaßnahmen einzuleiten, um den Erst- und Zweitklässlern den Schulbesuch erträglich zu machen. Dem Oberbürgermeister und der Verwaltung kann ich nur zurufen: Das Problem ist seit langem bekannt, handeln Sie! Handeln Sie bitte rasch! Dr. Helmut Hammerich, Potsdam Schulbesuch in Theresienstadt Wir , die Klasse 10/2 der Friedrich- Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule aus Potsdam, nahmen an einer Studienfahrt nach Theresienstadt, im Rahmen des Geschichtsunterricht, teil. Das Übergangslager „Theresienstadt“ ist heute kaum noch zu erkennen. Ein normales Leben findet dort statt. Ein reges Treiben sieht man am Platz, viele Geschäfte, alles, wie in einer gewöhnlichen Stadt. Nichts lässt mehr auf das Grauen und auf die Brutalität gegenüber den Juden schließen. Als wir dort ankamen, hatten wir noch kaum eine reale Vorstellung von dem, was hier vor übere 60 Jahren geschehen war. Wir besuchten zuerst die „Magdeburger Kaserne“, doch nichts ließ auf ein Häftlingslager schließen. Doch im Laufe des Tages bekamen wir das „wahre Gesicht“ von Theresienstadt zu sehen, durch Erklärungen und Einblicke in noch erhalTene Räume und Gebäude, wie das Krematorium, die Leichenkammer und die Studentenkaserne, wohin 1941 der erste Transport, von 3000 Häftlingen, deportiert wurde. Auf dem Rückweg überkam uns ein eiskalter Schauer, die Vorstellung vom Leben damals wurde immer realer. Wir spürten es und es zerrte ziemlich an unseren Nerven. Wir besichtigten auch die „Kleine Festung“. Dort wurde uns gezeigt, welcher Brutalität die Häftlinge ausgesetzt waren. Wir durchliefen die Stationen – viele konnten kaum noch etwas aufnehmen, sie waren zu erschöpft und mit den Nerven fertig. Es war ziemlich anstrengend: Bei dem Film „Der letzte Schmetterling“ liefen bei einigen Teilnehmern die Tränen und auch das Gespräch mit der Zeitzeugin war die Atmosphäre sehr emotional. Wer mehr erfahren möchte, schaut sich unter www.Jugendbegnung.de unsere Fotos an. Ilka Ruczkowski, Nadiene Urban, Vivien Weymann, Potsdam Grundschüler liefen für einen schöneren Schulhof! Im Rahmen eines großen Sportfestes, das vom Allgemeinen Sportverein Michendorf, der Grundschule Wildenbruch und dem Förderverein der Schule veranstaltet wurde, fand am 18. September ein großer Sponsorenlauf statt, mit dessen Einnahmen nun ein neuer, toller Schulhof gestaltet wird. Mit viel Aufregung und voller Ehrgeiz, so viele Runden wie möglich um den Sportplatz zu schaffen, warteten die Kinder auf den Startschuss zum großen Sponsorenlauf. Es wurden noch einmal die Laufkarten kontrolliert, auf die nach jeder Runde ein Stempel gemacht wurde, die Eltern gaben letzte Ratschläge und dann ging es los! Viele Kinder hatten nicht nur die Eltern, die mit 50 Cent bis mehrere Euro die Runde sponserten, sondern auch noch Oma, Opa, Freunde und Nachbarn als Sponsoren auf ihrer Laufkarte. So war der Andrang an der Laufstrecke natürlich groß, es wurde wild angefeuert und jede geschaffte Runde bejubelt. Dann war es eine große Freude zu sehen, mit wie viel Begeisterung, sportlichem Ehrgeiz und Spaß die Kinder für Ihren neuen Schulhof gelaufen sind. Beim Einsammeln der Sponsorengelder sah man nur glückliche Eltern, deren Löcher im Portmonee durch den Stolz über die Leistung ihrer Kinder gestopft wurden. Wer hätte gedacht, dass sogar manche Erstklässler fünf, acht oder sogar weit über zehn Runden schaffen würden? Aber auch Nicht-Beteiligte ließen sich von der Begeisterung der Kinder anstecken. Und so kam dann die unglaubliche Summe von weit mehr als 3000 Euro zusammen! Jetzt können Kinder, Schule und der Förderverein die Gestaltung des neuen Schulhofes in Angriff nehmen. In der Wildenbrucher Grundschule wird dabei nicht einfach über die Köpfe der Kinder entschieden, sondern die Kinder sammeln und erarbeiten während der nächsten Projektwoche Ideen und Möglichkeiten, die dann auch von ihnen gemeinsam für ihren neuen Schulhof umgesetzt werden. Vielen Dank an all die großartigen Läuferinnen und Läufer und an alle, die so großzügig unsere Kinder unterstützt haben! Dagmar Welzel, Michendorf
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