Lesermeinung: Schule mit Herz
„Pläne der Verwaltung spalten weiter – Stadt will zum Thema Eisenhart informieren“, 24.1.
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„Pläne der Verwaltung spalten weiter – Stadt will zum Thema Eisenhart informieren“, 24.1.
Viel war in letzter Zeit zu hören vom Umzug der Eisenhart-Schule in das Gebäude der Rosa-Luxemburg-Schule. Wir haben uns aber bewusst für die Luxemburg-Schule entschieden. Die Luxemburg-Schule hat ein solides Fundament und Perspektiven, an denen Eltern, Lehrer, Schulleitung und der Hort beteiligt sind. Und natürlich können auch die Kinder ihre Schule mitgestalten. Vieles ist noch im Werden, aber das Konzept steht und wer sich für die Rosa-Luxemburg-Schule entschieden hat, weiß warum: Weil die Schüler hier in kleinen Klassen lernen und individuell gefördert werden. Die Kinder begreifen, dass es verschiedene Lerntechniken und -Tempi gibt. Dem kommt die flexible Eingangsphase entgegen, die ab nächsten Schuljahr beginnen soll. In gemischten Klassen aus Erst- und Zweitklässlern findet jedes Kind sein Tempo, bleibt kürzer oder länger in der Eingangsphase. Die Kinder lernen Fremdsprachen spielerisch. Es gibt reformpädagogische Ansätze und Montessori-Materialien. Statt mit Zensuren belohnt man die Kinder mit „Smilies“. An Themen wird fachübergreifend gearbeitet – die Buchstaben finden sich schon mal im Sportunterricht: Ganz nebenbei erfahren die Kinder, dass es eine Gemeinschaft braucht, wenn man einen Buchstaben aus Körpern legen will. Was am Morgen in der Schule vermittelt wird, setzt man nachmittags im umweltpädagogischen Hort fort. Den Erstklässlern stehen ältere Schüler zu Seite, die sich als Paten engagieren: Auf dem Schulweg, in den Pausen, im Hort. Die Schule wird von offiziellen Partnern unterstützt: Flick-Stiftung, Familienzentrum, Fachhochschule, Hans-Otto-Theater, Kunstschule Babelsberg und mehrere Sportverbände. Die Rosa-Luxemburg-Schule hat viel zu bieten. Im Vergleich mit der Eisenhart-Schule braucht sie sich nicht zu verstecken. Was weder die Schule noch die Eltern wollen, ist das Schüren von Ressentiments. Alle Beteiligten können voneinander profitieren, auf das „Wie“ kommt es an. Vielleicht kann eine „Inselschule“ künftig ein Projekt sein, das allen am Herzen liegt, um den Kindern die Freude am Lernen so lange wie möglich zu erhalten. Die Luxemburg-Schule ist nicht gerade eine Schönheit, aber sie hat ein gutes Herz und einen klugen Verstand.
Sintje Sander-Peuker, Potsdam
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