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Lesermeinung: Schulentscheidung „ aus dem Bauch“

Zu „Appell für die Gesamtschule“, PNN 29.11.

Stand:

Zu „Appell für die Gesamtschule“, PNN 29.11.03: Wovor haben die Gesamtschulen eigentlich Angst? Angst, dass mehr Kapazität an Gymnasien ihnen die Schüler „wegnehmen“ könnte? Glauben sie etwa, dass man Eltern und Schüler gegen ihren Wunsch – mehr als 50 Prozent der Eltern/Schüler der Region bevorzugen im Schulwahlverhalten das Gymnasium – auf eine Gesamtschule „zwingen“ sollte, indem man die Plätze am Gymnasium knapp hält? Vielleicht sollten die hiesigen Gesamtschulen einmal darüber nachdenken, warum ihnen die Schüler wegbleiben. Offenbar sind sie nicht konkurrenzfähig, leiden unter einem schlechten Image und fehlender Profilierung. Sicherlich, das in Brandenburg übliche, aber problematische Aufnahmeverfahren, das Kinder ausschließlich nach ihrer Grundschulleistung beurteilt und nicht auch nach ihrem Wohnort, führt dazu, dass insbesondere Gesamtschulen ohne Sekundarstufe II automatisch zur Rest- bzw. Hauptschule mutieren. Ein Blick zu den wenigen erfolgreichen Gesamtschulen zeigt aber auch, dass sie mit einem besonderen Profil und guten Angeboten (z.B. Sportbetonung, bilingualem Zweig etc.) durchaus auch für leistungsstarke Schüler mit Gymnasialempfehlung attraktiv sein können. Entscheidend für die Schulwahl ist immer die Qualität des angebotenen Unterrichts! Und solange es keine objektiven Vergleichsmöglichkeiten der Qualität hiesiger Schulen gibt, treffen Eltern und Schüler ihre Schulwahl nach dem Bauch – und liegen damit wahrscheinlich gar nicht so falsch.Anja Matys, Stahnsdorf

Anja Matys, Stahnsdorf

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