Lesermeinung: Selber Ideologe!
Zum Leserbrief „Herr Scharfenberg und der Plattenbau am Alten Markt“Wenn Herr Wesch linken Kommunalpolitikern bei der Debatte um den Alten Markt 10 „Ideologie und Machtkampf“ vorwirft und gleichzeitig die Bewohnerschaft des Hauses als „ SED-nahe Klientel“ diffamiert, muss man sich wirklich fragen, ob Herr Wesch nicht der eigentliche Ideologe ist. Vielleicht macht er sich die Mühe und guckt sich in der Urania die Fotoausstellung von Kathrin Ollroge über die Bewohner des Hauses und deren sehr differenzierte Äußerungen an und bildet sich dann sein Urteil.
Stand:
Zum Leserbrief „Herr Scharfenberg und der Plattenbau am Alten Markt“
Wenn Herr Wesch linken Kommunalpolitikern bei der Debatte um den Alten Markt 10 „Ideologie und Machtkampf“ vorwirft und gleichzeitig die Bewohnerschaft des Hauses als „ SED-nahe Klientel“ diffamiert, muss man sich wirklich fragen, ob Herr Wesch nicht der eigentliche Ideologe ist. Vielleicht macht er sich die Mühe und guckt sich in der Urania die Fotoausstellung von Kathrin Ollroge über die Bewohner des Hauses und deren sehr differenzierte Äußerungen an und bildet sich dann sein Urteil. Es wäre gut, wenn die Debatte um die Wiedergewinnung der historischen Mitte von einer reinen städtebaulichen Fassaden-Diskussion endlich auch Fragen der sozialen Folgen dieser grundsätzlich sicher positiven Entwicklung des Stadtbildes mit in den Blick nehmen würde.
Markus Wicke, Potsdam
„Mit der Vergangenheit muss und kann man in vielen Fällen leben“
Sind die nach der Wende geschaffenen Bauten durchweg schöner als Staudenhof und Bibliothek? Wenn etwas das Prädikat „potthässlich“ verdient, dann der Hauptbahnhof. Es wäre jedoch ökonomischer Wahnsinn, ernsthaft über dessen Abriss nachzudenken. Zwar steht es jedem frei, seine Wünsche zu äußern – Politik ist jedoch die Kunst des Möglichen. Vergangenheit lässt sich nicht einfach mit einem Federstrich oder Mausklick entsorgen. In vielen Fällen muss und kann man damit leben. Die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt wird sich auch in Potsdam langfristig durch den demografischen Wandel von selbst erledigen.
Herbert Weiß, Stahnsdorf
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: