Lesermeinung: Sicher in der S-Bahn

Zu: Verrückter Fan steuerte S-Bahn-Zug Nachdem sich nun immer mehr Einzelheiten über die Piraterie des Steffen B. am 1. November herauskristallisieren, möchten wir als engagierte Fahrgäste doch einiges gerade rücken.: 1. Das Fahren eines S-Bahn-Zuges ist relativ leicht – viel schwerer ist das Bremsen und punktgenaue Halten am Bahnsteig. Dort jedoch sorgen Gleisfahrsperren (weiße, bewegliche Balken) dafür, dass kein Signal bei Rot überfahren werden kann, weil sofort eine Zwangsbremsung eingeleitet wird. Gefahr für die unwissentlich „entführten“ Fahrgäste hat also nie bestanden! 2. Es ist nicht zu bestreiten, dass seit Jahren in der Fan-Szene Fahrbestecke von Triebfahrzeugführer (innen) für die Altbauwagen kursieren, die aber natürlich zu 99,9 Prozent nur als Trophäen für die Sammler-Vitrine dienen. Sicherheitshalber hat die S-Bahn Berlin GmbH vor einigen Jahren die Schlösser für die Türen zu den Führerständen wechseln lassen. 3. Ebenso wenig ist zu bestreiten, dass es sehr selten vorkommt, wenn Fans von ihnen bekannten Triebwagenführer im Führerstand mitgenommen werden – aber natürlich nur auf der Beifahrer- (Schaffner-)Seite in Nebenverkehrszeiten, weil der Dienst dann relativ langweilig ist. Diese Mitfahrten sind jedoch in letzter Zeit durch neue Vorschriften – und in Neubauzügen – fast unmöglich geworden. 4. Es ist sehr zu begrüßen, dass die S-Bahn Berlin GmbH den Piraterie-Fall so offensiv, durchsichtig und öffentlich angeht. 5. An der Spitze der Berliner S-Bahn steht mit G. Ruppert glücklicherweise nunmehr seit Jahren ein gelernter Eisenbahner mit oft bewiesener Tatkraft. Wir sind sicher, dass er aus dem unerfreulichen Piraterie-Vorgang die richtigen Schlüsse zieht. 6. Wir Fahrgäste können uns darum nach wie vor der S-Bahn in aller Ruhe anvertrauen.J. Czarnetzki, Vorsitzender der Bürgerinitiative Spandauer Verkehrsbelange 73

J. Czarnetzki, Vorsitzender