Lesermeinung: Sichtachsen versus Flutlichtmasten
Zu: „Stadt prüft ’Karli’-Übernahme. Vom Rathaus beauftragte Gutachter sollen auch Betriebskosten und Zuschüsse untersuchen - Grund dafür sind eklatante Geldnöte des SVB“, 9.
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Zu: „Stadt prüft ’Karli’-Übernahme. Vom Rathaus beauftragte Gutachter sollen auch Betriebskosten und Zuschüsse untersuchen - Grund dafür sind eklatante Geldnöte des SVB“, 9.5.
Die Stadt sollte sich mal entscheiden, ob sie weiterhin Fußball auf Bundesliga- (Frauen) und Profi-Niveau (SVB) haben will oder nicht. Immerhin sind diese Vereine ein überregionales Aushängeschild für Potsdam und tragen auch im Rahmen der Kinder- und Jugendarbeit ein großes Stück sozialer Verantwortung für die Stadt. Wenn man die Frage mit ’Ja’ beantwortet, dann muss man den Vereinen das Geld geben, welches sie benötigen. Basta! Diese Rumreiterei ob der vermeintlichen Geldnöte des SVB kotzt mich persönlich an. Und ich sage es auch ganz deutlich: Ich brauche Herrn Dorgerloh und seine Unesco für den Babelsberger Park nicht. Wenn ich in „Sichtachse-Nikolaikirche“ gucke, kommt auch kein Mensch auf die Idee, den Turm vom Heiligen-Geist-Stift und die Neubau-Hochhäuser abzureißen. Nur bei Flutlichtmasten regt man sich auf. Wir leben nicht mehr im 17. oder 18. Jahrhundert! Und im Babelsberger Park sollten wieder Kinder rodeln - und im Herbst die Drachen steigen!
Michael Horn, Potsdam-Babelsberg
Zu: „Kein Licht. Die Stadt hat die Flutlichtnutzung im „Karli“ untersagt“, 5.5.
Die Flutlichtmasten müssen auf Verlangen der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten nach jedem Spiel eingeklappt werden, um die Sichtachsen im nahen Welterbe nicht zu beeinträchtigen. Das Karl-Liebknecht-Stadion ist aber nicht Eigentum der Stiftung. Die 100 bis 200 Leute, die pro Jahr den Flatowturm besteigen, betrachten von dort aus die schöne Umgebung. Wenn dann die aufrecht stehenden Flutlichtmasten ins Bild kommen, kann man den Besuchern doch stolz sagen: Dort befindet sich unser Fußballstadion! Zu den Spielen von Turbine Potsdam und Babelsberg 03 gehen pro Jahr immerhin 60- bis 80 000 Zuschauer. Diesen Leuten tanzt die Stiftung mit ihren „Sichtachsen“ auf dem Kopf herum. Eine Reparatur der Masten kostet mit Sicherheit keine 80000 Euro. Die Stadt muss entscheiden, was hier geschieht, nicht die Stiftung!
Alfred Hübner, Potsdam
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