zum Hauptinhalt

Lesermeinung: So wird das nichts

Zur Bonner Afghanistankonferenz am 5. DezemberDie eintägige Afghanistankonferenz sollte wieder Zuversicht verbreiten, auch wenn wesentliche Akteure, Pakistan und die Taliban, nicht dabei waren.

Stand:

Zur Bonner Afghanistankonferenz am 5. Dezember

Die eintägige Afghanistankonferenz sollte wieder Zuversicht verbreiten, auch wenn wesentliche Akteure, Pakistan und die Taliban, nicht dabei waren. So wird das nichts mit einer friedlichen Übergabe an die afghanischen Regierung und friedlicheren Zeiten danach. Ohne die Mitwirkung der Taliban und Pakistans wird es keinen Frieden geben. Der Führer des größten paschtunischen Stammes, Naqibullah Shorish, hat in einem Interview (Aachener Nachrichten vom 20. Okt. 2011) gefordert, dass schon jetzt vertrauensbildende Maßnahmen notwendig seien, um die Zeit nach Abzug der westalliierten Truppen vorzubereiten. Erste Schritte seien ein vereinbarter Waffenstillstand und ein Austausch der Gefangenen. Maßgebliche Vertreter der Taliban seien gesprächsbereit. Gespräche mit den Taliban können nur geführt werden, wenn die US-Strategie der nächtlichen Hausdurchsuchungen und Bombardements nicht länger praktiziert wird. Das fordert auch Präsident Karsai. Die Bundesregierung, die ebenfalls mit den gemäßigten Taliban verhandeln will, sollte zunächst nachdrücklich von ihren Bündnispartnern eine Beendigung dieser Strategie fordern. Die Zeit drängt. Vertrauen wieder herzustellen, wachsen zu lassen, braucht Zeit und Geduld.

Hans-Jürgen Schulze-Eggert, Potsdam

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })