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Lesermeinung: Sommerfest der Landesregierung mit Infostand für Initiativen

Zu: „Thema Fluglärm blieb draußen Kritik am Sommerfest der Landesregierung“, 1.7.

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Zu: „Thema Fluglärm blieb draußen Kritik am Sommerfest der Landesregierung“, 1.7.

Einige Jahre habe ich diese Festivität auch über mich ergehen lassen, mittlerweile bin ich glücklicherweise aus dem Verteiler raus. Aber ich wohne in direkter Nähe, habe das alles mitbekommen und bin mehr als erstaunt, was eine bestimmte Clique an Landesregierungs-Netzwerkern mittlerweile ohne die geringsten Berührungsängste mit den Bürgern dieser Stadt veranstaltet. Dass der „Deal Fluglärm“ auf Berlin-Brandenburgischer Ebene längst vollzogen wurde („Du kriegst den Lärm, dann gewinne ich die Wahl“) ist offensichtlich und mittlerweile offiziell nachvollziehbar, man braucht sich nur den Himmel über Potsdam in den letzten Wochen – insbesondere abends – anzusehen oder das Ganze auf der Website www.flightradar24.com nachvollziehen: Die Slots in Richtung Tegel wurden und werden über Potsdam verteilt, der Bürger darf sich daran gewöhnen. Das wird über die Schwafel-Runden diverser Kommissionen hinaus nicht thematisiert, es wird auch nicht hinterfragt. Da sind Uferwege als ideologische Plattform medial offensichtlich relevanter.

Wenn dann aber ein paar Aufrechte vollkommen zurecht beim Sommerfest der Landesregierung an berufener Stelle darauf aufmerksam machen wollen, werden sie von der Exekutive abgedrängt und ihr Anliegen marginalisiert, um das bunte Treiben nicht zu stören. Meines Erachtens hätte man genau dieser Plattform einen kostenlosen Info-Stand auf dem „Fest“ bieten müssen, um zumindest den Anschein zu erwecken, man nehme die Initiativen ernst. Schließlich feiert eine Landesregierung auf Basis eines Wahlgewinns, welcher ihnen stellvertretend genau von den Bürgern beschert wurde, die sich rund um das Krongut positioniert hatten. Das Fass zum Überlaufen brachte allerdings das sogenannte Abschlussfeuerwerk; nicht nur dass man es als wegweisendes akustisches Kick-Off zur zukünftigen Lärmbelastung auch nachts verstehen durfte und konnte; es war darüber hinaus derart laut, dass Fenster wackelten und sogar größere Kinder schlotternd vor Angst vor einem standen. Wer denkt sich eine solche Unverschämtheit zu Ehren einer (ich gebe zu, jetzt wird es polemisch) Stasi-belasteten, stillosen und vor allem hinsichtlich BBI (BER) nicht im Sinne Ihrer eigenen Bürger agierenden Regierung aus? Und jetzt frage ich Sie: Warum sind Sie diesbezüglich publizistisch so vorsichtig?

Torsten Rüther, Potsdam

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