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Lesermeinung: Sozialdrama?

Zu: „Ansturm auf die Potsdamer Tafel“, 19.3.

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Zu: „Ansturm auf die Potsdamer Tafel“, 19.3. Ich finde es gut, dass die Probleme unserer sozial schwachen Bürger durch den Bericht über die Tafelarbeit in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt wird. Es stellt sich mir die Frage, wieso der Anstieg unserer Tafelgäste so viel Staub aufwirbeln kann. Zahlen konnten vor der Einführung von Hartz IV nicht genannt werden, klar aber war uns schon im November 2004, dass es einen erhöhten Ansturm geben wird – egal, ob bei der Tafel oder bei der Suppenküche. Traurig bin ich darüber, dass die Sozialbeigeordnete über solche Erscheinungen nicht informiert war, traurig auch darüber, dass die Fachbereiche Jugend und Soziales erst auf Anweisung der Beigeordneten aktiv werden. Wie sich die Bedürfnisse der Tafelgäste geändert haben, dazu braucht es wohl keiner großen Erklärung. Mehr Kommunikation in der Verwaltung wäre wirklich wünschenswert. Vielleicht kommt jemand aus der Verwaltung auf die Idee, an einem Ausgabetag mitzuarbeiten. Die meisten Tafelmitarbeiter haben das Rentenalter erreicht und bewegen 25 Zentner täglich. So, wie wir ehrenamtlich und von Herzen gern unsere Arbeit verrichten, so erwarten wir von der Verwaltung, dass sie ihrer Aufgabe verantwortungsvoll gerecht werden. In der Stadt stehen Kaufhallen leer, beispielsweise auf dem Kiewitt und in der Heinrich-Mann-Allee, die in einer „96-Stunden-Aktion“ hergerichtet werden könnten. Ich frage mich, muss das Trauerspiel, dass die Stadt bis jetzt noch keinen geeigneten Platz als neues Domizil für die Suppenküche gefunden hat, erst zum Sozialdrama werden? Rudolf Nehm, Ausgabestelle Schlaatz

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