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Lesermeinung: Soziale Kompetenz lernt man nicht im Studium

Die Welt begreifen, 3.12Über den Artikel war ich tief betroffen und äußerst verärgert.

Stand:

Die Welt begreifen, 3.12

Über den Artikel war ich tief betroffen und äußerst verärgert. Der Autor lüftet kein großes Geheimnis, wenn er behauptet, dass Kinder von Beginn an das Bedürfnis und Recht auf Bildung hätten, also auch in der Kita. Leider sei das erzieherische Personal in Deutschland ja dazu nur sehr unzureichend ausgebildet. Mit Real-, oder gar nur Hauptschulabschluss, lernen einfache Menschen an einfachen Fachschulen diese Berufe wie irgendeinen Handwerksberuf und stehen dann in der Praxis null- bis sechsjährigen gegenüber, denen sie die Windeln wechseln, die Strampelanzüge anziehen, sie füttern und was nicht noch alles mehr, müssen. Das ist natürlich eine wahre Herausforderung, die solche Menschen vielleicht gerade noch so bestehen, aber laut dem Beitrag, seien die Erzieher weder in der Lage, noch auf den Gedanken gekommen, bei dieser Tätigkeit einen persönlichen Bezug zum Kind herzustellen und es mit Wissen über Anatomie oder Stoffkunde zu fördern. Sie würden vielmehr tumben Bedienmaschinen gleichen. Wie soll so eine einfache Kraft auch den Fragen durchschnittlicher wissensdurstiger und lernberechtigter 0-6-jähriger Kinder gewachsen sein? Der Autor führte weiter an, dass laut Frau Viernickel das Erziehungspersonal, genau wie eine Mutter, eine persönliche Beziehung zu den ihnen überlassenen Kindern haben sollte. Aber es geht ja endlich aufwärts, da es nun fünf Hochschulen gibt, an denen Abiturienten den richtigen Umgang mit Kindern studieren können. Sollte jedoch ein Mensch erst durch sein Studium auf die Idee kommen, dass normale soziale Kompetenz, wie: miteinander sprechen, zum täglichen Umgang gehört, bin ich nicht sicher, ob dann ein Studium ausreicht, ihn zum geeigneten Erzieher zu machen. Ich weiß, dass derzeit der Trend dahin geht, die Voraussetzungen für einen Beruf immer höher anzusetzen. Tatsache ist auch, dass ich in dieserAngelegenheit noch niemals einen solchen Artikel wie diesen gelesen habe. Eine solche Ansammlung von verallgemeinernden, oberflächlichen und verunglimpfenden Zitaten, beleidigt alle engagierten und pädagogisch gut ausgebildeten, auch gut arbeitenden und nicht studierten Erzieher. Ich empfinde das als unverschämt. So, wie der Artikel die Bilanz der derzeitigen Arbeit im Erziehungsbereich zieht, müssten sich alle erzieherischen Fachkräfte, die nicht studiert haben, in Grund und Boden schämen und sofort kündigen.

Gleich, wie Sie nun damit umgehen; so schere ich dennoch nicht alle Journalisten über einen Kamm. Ich bin davon überzeugt, dass es viele gute Journalisten gibt, die Großes leisten, und ich habe schon oft bewundert, wie viel Mut, Engagement und welche Hartnäckigkeit und umfassende Recherche hinter vielen Berichten steht.

Ch. Burkard, Weil der Stadt

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