Lesermeinung: Staatsaufgaben, Visa-Affäre
Zu: „Vererbte Chancenlosigkeit“, 1.3.
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Zu: „Vererbte Chancenlosigkeit“, 1.3. Die Beschreibung ist sicher richtig. Ich möchte es als Verwahrlosung bezeichnen. Verwahrlosung ganzer Gegenden. „Soziale und kulturelle Unterversorgung“, sagt Frau Göring-Eckhardt dazu, um dann nach dem Staat zu rufen. Nicht der Staat, nur die unversehrte, unbeschädigte Familie ist die Grundlage für das gute Aufwachsen der Kinder. Der Staat kann nur „Aufzucht unter schlechten Bedingungen“, „Deprivation“, wie die Wissenschaftler sagen, bieten. Ein Kind mit sechs Monaten in die „Kinderbewahranstalt“ (Kinderkrippe) zu fremden Leuten zu geben, ist ein Verbrechen an der Seele des Kindes. Davon erholt es sich ein ganzes Leben nicht mehr. Erst mit sechs Jahren kann ein Kind die Mutter für einige Stunden täglich entbehren, um mittags zu Mutter, Geschwistern und Vater, zum gemeinsamen Mittagessen zurückzukehren, um über die Eindrücke in der Schule zu berichten. Grundlage für ein solches Leben sind gute Arbeitsbedingungen, möglichst Nähe von Wohn- und Arbeitsplatz, gute Ausbildungsmöglichkeiten, in jedem Dorf eine Grundschule, gute Sport- und Spielmöglichkeiten, Einrichtungen für kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen. Dafür muss der Staat die Rahmenbedingungen schaffen. Junge Leute müssen günstig Land bekommen, um einen Bauernhof oder einen Handwerks- oder mittelständigen Industriebetrieb gründen zu können. So entstehen auch Arbeitsplätze für Facharbeiter und Verwaltungsangestellte. Wie der Familienatlas, der vom Familienministerium herausgegeben wurde, zeigt, sind die Gegenden, in denen nach dem althergebrachten Familienvorbild gelebt wird, für Kinder das Beste. Reinhard Vogeler, Schmergow Aufklärung um jeden Preis Die Visa Affäre von Bundesaußenminister Fischer sollte schnell aufgeklärt und nicht in einem Untersuchungsausschuss verschleppt werden. Das Motto der rot-grünen Regierung sollte nicht „Rettet, Joschka Fischer !“, sondern „Aufklärung um jeden Preis !“ lauten. Denn die Visa- Affäre verlangt nach Fakten und nicht nach Parteitatik. Sollte Fischer bereits vor 2003 von dem Visa-Missbrauch gewusst haben, wird er nicht länger im Amt bleiben können. Seine Glaubwürdigkeit als Politiker hat bereits Schaden genommen. Albert Alten, Wernigerode
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