Lesermeinung: Stadtschloss-Debatte: „Quo vadis Potsdam?“
Zur laufenden Stadtschloss-DebatteWenn Minister Speer einen Neubau wünscht, der aus Beton & Glas besteht, soll er ihn bauen, aber nicht am Alten Markt! Die Menschen wünschen sich das Stadtschloss zurück und nicht einen neuen Landtagsbau.
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Zur laufenden Stadtschloss-Debatte
Wenn Minister Speer einen Neubau wünscht, der aus Beton & Glas besteht, soll er ihn bauen, aber nicht am Alten Markt! Die Menschen wünschen sich das Stadtschloss zurück und nicht einen neuen Landtagsbau. Sollten die politischen Würdenträger zukünftig im Stadtschloss einziehen, ist es für die Landtagsabgeordneten ein Privileg, an historischer Stätte regieren zu dürfen. Diesen Umstand sollte Herr Fritsch würdigen und zu schätzen wissen. Kein Wähler hat ihm nahegelegt, einen weiteren mittelmäßigen Baukörper zu entwerfen, der einer zweiten Wilhelm-Galerie oder eines seelenlosen Stern-Centers gleicht. Die Gäste kommen nicht nach Potsdam, um sich zweitklassige Architektur, welche von drittklassigen „Politikerfürsten“ entworfen wurde, anzuschauen. Vielmehr sind es die alten kulturellen Highlights, die Touristen aus aller Welt nach Potsdam ziehen. Es spricht Bände, wenn ein Finanzminister und der Präsident des Landtages, das Wählervotum ignorieren und selbstherrliche Entscheidungen fällen, die nicht von den Wählern legitimiert sind. Parallelen zur jüngsten Vergangenheit tauchen auf: Welche Lehren hat Herr Speer aus den Enteignungen von privaten Grundstücken gezogen? Den anberaumten Untersuchungsausschuss scheint der Finanzminister offensichtlich nicht zu fürchten.
Jan Rinsis Ludwig, Potsdam
Quo vadis Potsdam?
Im Rahmen studentischer Arbeit versuchte ich vor Jahren gegen die Stadtschlosspläne zu arbeiten. Damals stellten wir uns vor, was man für das viele Geld alles umsetzen könnte: Von Windkraftanlagen für Potsdam bis Essen für Bedürftige. Die Politik hat beschwichtigt und runtergespielt, getrickst (Bürgerbefragung) und gezockt, um ein Gebäude rein zum Eigennutz zu bekommen. Wir bekommen eine „saubere“, videoüberwachte Mitte, ohne Cafés, öffentliche Nutzung und vor allem ohne städtisches Leben. Und die Landtagsabgeordneten kommen „vom Berg“, um sich endlich dem Bürger widmen zu können. Mit einem Seufzer: Quo vadis Potsdam? Demokratie lässt sich an jedem Ort zu jeder Zeit leben!
Daniel Zeis, Potsdam
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