Lesermeinung: Striewitzwiesen sind Randzone
Renaissance am Striewitzweg, 2.4.
Stand:
Renaissance am Striewitzweg, 2.4. 2008
Mit Interesse und Verwunderung haben wir, die Mitglieder des Unweltvereins Stahnsdorf, den Beitrag gelesen. Umfassend und anschaulich schildert der Autor die Entwicklung der gemeindlichen Vorschläge und Beschlüsse, Vorhaben und Überlegungen zu den Wiesen südlich des Striewitzweges.
Wenig verwunderlich war die Meinung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Martensen, der die Funktion dieser Wiesen als Randoase und Pufferzone zum Gewerbegebiet und zur irgendwann fahrenden S-Bahn leugnet und damit in abwegiger Weise die örtliche Lage der Wiesen im Außenbereich in Frage stellt.
Jeder, der eine Karte von Stahnsdorf betrachtet, wird feststellen, dass die Wiesen ohne Zweifel eine Randzone darstellen. Der Umstand, dass ein (wenig besiedeltes) Gewerbegebiet auf Ackerland geschaffen wurde und damit die Wiesen eingrenzt, macht sie noch lange nicht zum Ortskern.
Martensens Feststellung, Stahnsdorf gehöre zum „boomenden Ballungsgebiet“, rechtfertigt nicht die Zerstörung letzter Naturflächen. Dabei gäbe es genug innerörtlichen Raum für Bebauungen. Der Zwang, gerade hier zu bauen, ist für die Stahnsdorfer nicht erkennbar. Während der Landkreis Potsdam-Mittelmark per öffentlichem Aufruf Entsiegelungsflächen sucht, werden Flächen, die für eine naturnahe Nutzung prädestiniert sind, versiegelt.
Das Landesstraßenbauamt hat etwa die Hälfte der Striewitzwiesen als Ausgleichspflanzfläche benannt.
Ein weiterer Blick auf die Landkarte zeigt, dass sich die Flächen südlich des Striewitzweges in einen überregionalen Grünzug einpassen. Mit Empörung lasen wir die Passage, in der sich Herr Mushack äußert. Die löbliche Idee, aus den Wiesen einen Park zu schaffen, führt er ad absurdum, indem er behauptet, kein einziger Stahnsdorfer hätte sich gemeldet. Das ist nicht wahr. Vom Umweltverein selbst und von den Journalisten wurde deutlich gemacht, dass der Verein nicht die Flächen kaufen möchte, sondern auch für die naturnahe Bewirtschaftung aufkommt und den Wunsch hat, einen solchen Park anzulegen. Somit haben sich 50 Bürgermitglieder des Umweltvereins, denen sich die über 60 Mitglieder der „Bürgerinitiative Striewitzweg“ anschlossen, in dieser Form gemeldet.
Fraglich auch, welches Ziel der Autor des Beitrages verfolgt: Wenn über ein stark umkämpftes Gebiet berichtet wird, sollte doch der bekannte Umweltverein, der sich um dieses Gebiet bemüht, befragt werden. Das gehört zu einer Recherche dazu. Und ein Bild zu diesem Artikel abzudrucken, das die Striewitzwiesen als vermeintliche Müllhalde zeigt, scheint etwas tendenziös.
Dr. Matthias Platen, Vorsitzender des Umweltvereins Stanhsdorf/Brandenburg
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