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Lesermeinung: Tierheimneubau stößt auf Ablehnung bei Golmer Anwohnern

Zur Beratung des Golmer Ortsbeirates über den neuen Standort des Potsdamer TierheimsAls betroffene Anwohner irritiert uns die Standortsuche für den Tierheimneubau sehr. Auf den Webseiten des Tierschutzvereins Potsdam wird seit geraumer Zeit darauf verwiesen, dass durch den jetzigen Standort „in der Stadt“ die Anwohner sich durch den Lärm gestört fühlen.

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Zur Beratung des Golmer Ortsbeirates über den neuen Standort des Potsdamer Tierheims

Als betroffene Anwohner irritiert uns die Standortsuche für den Tierheimneubau sehr. Auf den Webseiten des Tierschutzvereins Potsdam wird seit geraumer Zeit darauf verwiesen, dass durch den jetzigen Standort „in der Stadt“ die Anwohner sich durch den Lärm gestört fühlen. Für uns ist es schwer nachvollziehbar, dass dieser neue Standort in Golm bestens geeignet sein soll, liegt er doch (nach der Eingemeindung) genauso „in der Stadt“ und sind doch auch hier direkt Anwohner betroffen.

So haben bei einer Anhörung im Februar alle betroffenen Golmer triftige Einwände dagegen vorgebracht. Dabei wurde nicht nur die Lärm- und im Sommer kaum zu vermeidende Geruchsbelästigung ins Feld geführt, sondern auch auf Sicherheitsaspekte bezüglich des auf dem Nachbargrundstück des in Frage stehenden Areals agierenden Jugendclubs hingewiesen. Darüber hinaus wurden Bedenken zu hygienischen Aspekten vorgebracht und Erfahrungen der Hunde besitzenden Anwohner über Reaktionen ihrer Tiere bei Veranstaltungen auf dem benachbarten Sportplatz oder im Club geschildert.

Es ist unverständlich, dass man ein Areal favorisiert, das direkt an eine Wohngegend, an einen Jugendclub undeinen Sportplatz angrenzt. Da bei selbiger Anhörung nur über wenige der anderen zahlreichen Standorte informiert werden konnte, ist es nicht nachvollziehbar, was gerade den Standort Golm so besonders sinnvoll macht. Auch der den Anwohnern in Aussicht gestellte Schallschutz halte ich für unsinnig, denn dieser wurde bei einer entsprechenden Vergrößerung des Geländes am bisherigen Standort aus Kostengründen abgelehnt. Sollte nicht, weil das Tierheim auch beim Neubauvorhaben weiterhin auf Spenden angewiesen ist, auf eine sparsame und sinnvolle Verwendung der zur Verfügung stehenden Mittel geachtet und im Sinne der Tiere verwendet werden? Als wir unser Haus kauften, hatten wir uns im Vorfeld bei der damaligen Gemeinde Golm erkundigt, ob eine bauliche Nutzung des Nachbargrundstücks irgendwann angedacht sei. Man versicherte uns, dass wir uns darum keine Gedanken machen müssten, denn das wäre Trinkwasserschutzgebiet und schließe deshalb eine Bebauung aus. Umso erstaunlicher, dass es jetzt Möglichkeiten geben soll, das Gelände für einen Tierheimneubau aus dem Schutzgebiet rauszunehmen. Auch für uns ist unstrittig, dass den Tieren eine artgerechte Unterbringung ermöglicht werden muss, aberbitte ohne das artgerechte Wohnen und Leben der Bürger vor Ort zu beeinträchtigen!

P. Bieneck, Golm

„Wo bleibt meine Lebensqualität, wenn ich täglich das Gebelle von 60 Hunden höre?“

Dass die alte Sendeanlage am Kuhforter Damm der beste Standort für das neue Potsdamer Tierheim sein soll, kann von mir und den unmittelbaren Einwohnern nicht nachvollzogen werden. Mir ist bekannt, dass das Gelände preisgünstiger zu erwerben war, da es für Jugend, Freizeit, Sport und Erholung genutzt werden sollte. Dies ist bis heute nicht geschehen – warum?

In der Ortsbeiratssitzung am 16. Februar 2006 gab es eine Anhörung zum Tierheim. Dort wiesen mehrere Einwohner auf Lärm- und Geruchsbelästigung hin, und wir sprachen uns vehement gegen das Tierheimprojekt an diesem Standort aus. Wir haben bereits die Geräuschkulisse der Bahn, des Sport- und des Hundesportplatzes – und jetzt noch das Tierheim? Wo bleibt meine Lebensqualität, wenn ich täglich das Gebelle von 60 Hunden höre? Sicher, es wird von Schallschutzmaßnahmen gesprochen, aber die verschlingen mehrere Tausend Euro, kann das Geld da nicht besser für die Tiere verwendet werden?

Eine weitere Anhörung fand im Golmer Jugendfreizeitladen Chance e.V. statt, bei der die Ortsbürgermeister, sowie Anwohner von Golm und Eiche Gäste waren. Auch dort sprach sich keiner der Anwohner für den neuen Standort des Tierheimes positiv aus. Im Gegenteil: Wir erfuhren, so nebenbei, dass das Gelände des ehemaligen Senders bei Bebauung mit dem Tierheim aus dem Wassereinzugsgebiet ausgegliedert werden soll. Na dann Prost, liebe Potsdamer, auf eine gute Wasserqualität!

Ich weiß, dass das alte Tierheim marode ist, und ich kenne auch die Gegebenheiten und Unterbringung dort vor Ort. Es steht ja außer Frage, dass diese wirklich verbesserungswürdig sind.

Was mich ärgert,ist die Tatsache, dass man hier mal wieder versucht, uns für dumm zu verkaufen. Da wird zum Beispiel in der Ortsbeiratssitzung von der Amtstierärztin behauptet, dass ein gut untergebrachter Hund nicht bellen würde! Dann sind also meine beiden eigenen Hunde schlecht untergebracht? Meine Hunde bellen auch mal,ist ja auch ganz natürlich so,oder? Auch wurde von ihr gesagt, dass sich noch kein Anwohner über den Lärm beschwert hätte. Ach nein? Auf der Seite des Tierheimes steht es aber ganz anders! Und so ließe sich die Liste noch beliebig weiter ausführen. Nur ein Beispiel noch: 200 Kinder aus den umliegenden Schulen sind zum Kindertag im Jugendclub zu Gast, dem gegenüber ca. 100 Meter weiter sind 60 Hunde, da gibt es kein Lärm? Wer will da die Verantwortung für die Sicherheit der Kinder übernehmen? Es gibt ja nicht nur liebe und kinderfreundliche Hunde! Fazit ist jedenfalls, der neue Standort des Tierheimes ist ganz sicher nicht als geeignet anzusehen!

Antje Grützner, Golm

Anmerkung der Redaktion: Die Entscheidung über den neuen Standort des Potsdamer Tierheims wurde auch bei der letzten Sitzung des Golmer Ortsbeirates noch nicht gefällt, Lesen Sie dazu die Meldung „Standort Tierheim unklar“ auf Seite 11

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