Lesermeinung: Tourismusabgabe trifft Bürger
Zu: „Parkeintritt vom Tisch. Potsdam rechnet mit zwei Millionen Euro aus Tourismusabgabe“, 25.
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Zu: „Parkeintritt vom Tisch. Potsdam rechnet mit zwei Millionen Euro aus Tourismusabgabe“, 25.4.
Die Touristenabgabe, die am 8. Mai mit der Mehrheit von SPD und Linke durchgesetzt werden soll, ist ein Betrug am Potsdamer Bürger. Das Unesco-Welterbe Sanssouci ist nationales Kulturgut und es ist Aufgabe der Bundesrepublik Deutschland, dies zu erhalten, und ehrenvolle Verpflichtung, den Bürgern kostenlos Zutritt zu den Parks zu verschaffen. Für die Finanzierung müssen Mittel aus dem Bundeshaushalt kommen. Außerdem kann und muss die Schlösserstiftung mit intelligenten Kofinanzierungen erheblich dazu beitragen, zum Beispiel durch kostenpflichtige Fotoerlaubnis, Lotterien sowie deutlich verbessertes Merchandising. Die Tourismusabgabe dagegen ist ein bürokratisches Monster mit gravierenden Fehlern, die der Verwaltung Tür und Tor für Willkür öffnen wird. Es trifft vor allem die Bürger, denn die Unternehmen werden die Abgabe auf die Preise umlegen. Kommt die Tourismusabgabe, müssen Potsdamer in Zukunft mehr beim Einkauf, im Restaurant und für Dienstleistungen bezahlen. Und die Tagestouristen aus Berlin und anderswo, Bustouristen, Individualtouristen und Reisegruppen aller Art werden weiter kostenlos im Park Sanssouci wandeln dürfen. Auch die Touristen, die in Potsdam beherbergt werden, zahlen zwar mit Ihrem Aufenthalt in Potsdam aber im Durchschnitt bleiben die nur 2,5 Tage, der Potsdamer dagegen lebt in dieser Stadt und muss 365 Tage im Jahr den Parkeintritt finanzieren.
Ralf Dammann, Potsdam
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