Lesermeinung: „TPG versucht Wiederaufbau der Garnisonkirche zu verhindern“
Zu: „Nichts Neues von Max Klaar“, 3.2.
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Zu: „Nichts Neues von Max Klaar“, 3.2.
Die Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel e. V. (TPG) um Oberstleutnant a. D. Klaar versucht, den Wiederaufbau der Hof- und Garnisonkirche Potsdam zu verhindern. Wie das?
Seit zwei Jahren wirbt – ähnlich wie für die Dresdner Frauenkirche – eine breit angelegte private Initiative unter dem Motto „Der Ruf aus Potsdam“ für den Wiederaufbau der Potsdamer Hof- und Garnisonkirche. Im Konsens mit der Evangelischen Kirche hat sich, unter der Schirmherrschaft des Vorsitzenden des Rats der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD), Bischof Huber, des Ministerpräsidenten Brandenburgs Platzeck und des Innenministers Brandenburgs Schönbohm, die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche e. V. (FWG) der Rekonstruktion dieser Kirche als Gotteshaus sowie als Kunst- und Kulturdenkmal verschrieben. Als Hauptwerk des preußischen Barock gehörte sie herausragend zur historischen Mitte Potsdams. 1968 wurde sie durch das Ulbricht-Regime gesprengt. Das kirchliche Handeln soll an diesem Ort erkennbar auf die zentrale Vergebungsbotschaft des Evangeliums in der Versöhnungstradition von Coventry gestellt werden.
Abstimmung mit der EKD und dem Versöhnungszentrum passen nicht in das Konzept der TPG. Sie lehnt den durch die FWG gefundenen Konsens mit der als politisch links verdächtigten Kirche sowie ein Versöhnungszentrum ab: Neuinterpretation im Zuge der sich wandelnden Zeit sowie Betonung von Schuld und Sühne „politisierte die Garnisonkirche und missbrauche sie für Volkspädagogik“. Da sei „von Kirche (im Sinne von Herrn Klaar) keine Spur“, seien „eher Kanzelpredigten zu erwarten“. Das Nutzungskonzept (der Kirche) sei „kirchenspalterisch“. Was richtig und zulässig sei, bestimme die TPG, also Herr Klaar, und zwar Kraft göttlichen Auftrages. Wenn Kirche und FWG sich dem nicht unterwerfen wollten, würden die von der TPG für den Wiederaufbau gesammelten Spendengelder eben abgezogen.
In diesem Sinne hat jetzt die TPG die Mitglieder des „Rufs aus Potsdam“, auch den Unterzeichner, angeschrieben. Wohl, um sie zum Austritt zu bewegen.
Natürlich wird das den weltweiten Konsens zum Wiederaufbau der Kirche nicht stören. Dazu ist die TPG zu unwichtig. Gleichwohl verunsichern solche wiederholte und öffentliche Verleumdungen gutwillige Kreise der Bevölkerung. Das ist schade und so segensreichen Initiativen wie für den Wiederaufbau der Dresdner Frauen-, wie auch der Potsdamer Garnisonkirche eher hinderlich. Übrigens befindet sich TPG bereits in Liquidation.
Ernst-M. v. Livonius, Geltow
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