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Lesermeinung: Trauriges Sommerfest

Zu: „Regierung trauert um Rainer Kluge“, 10.9.

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Zu: „Regierung trauert um Rainer Kluge“, 10.9. 2009

Wie dicht Freud und Leid doch manchmal beieinander liegen. Der Vorstand des Potsdamer Behindertenverband e.V. hatte ein Fest organisiert. Dieses wurde von einem traurigen Ereignis überschattet. Bereits im letzten Jahr war es schwer, den Mitgliedern vor dem Hintergrund, dass nur wenige Wochen zuvor ein engagierter und liebgewonnener Mitstreiter verstorben war, ein paar schöne Stunden zu bereiten und auch in diesem Jahr sollte dies nicht anders sein. Rainer Kluge war nur wenige Tage zuvor von uns gegangen. Er war nicht nur bei uns Mitglied, sondern auch maßgeblich an der Gründung unseres Vorgängervereines beteiligt, bevor er als Landesbehindertenbeauftragter sein Wissen und sein innovatives Denken mit Verstand, Witz und Diplomatie auf Landesebene umsetzte. Er war „einer von uns“. Im Gespräche mit ihm fühlte man sich stets „auf gleicher Augenhöhe“. Während des Festes haben wir in den Gesprächen stets an ihn gedacht. Die besinnliche Stille drohte, dieses Fest zu einer schweigsamen Zusammenkunft werden zu lassen, was sicher nicht im Interesse des humorvollen Rainer Kluge gewesen wäre. Letztlich schaffte es Jonas Hauer mit dezenter Klaviermusik die Stimmung in die richtige Bahn zu lenken. Wir alle sind fest entschlossen, für die Barrierefreiheit, das Recht auf Selbstbestimmung, die Umsetzung inklusiven Lebens und anderes – auch im Sinne unserer Mitstreiter – weiterzukämpfen. Das Sommerfest zeigte uns, dass ein Fest nicht immer nur als „gelungen“ gelten muss, wenn es von Spaß und Freude geprägt ist. Auch nicht so stimmungsvolle Gefühle, Stimmungen und Gedanken bleiben bei den Gästen in Erinnerung.

Der Vorstand des Potsdamer Behindertenverbandes e.V.

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