Lesermeinung: Überfall auf Ermyas M.: Aufklärung, Berichterstattung und Reaktion
Schleppende AufklärungDie schleppende Aufklärung des Überfalls auf den deutschen Akademiker Ermyas M. nimmt groteske Züge an.
Stand:
Schleppende Aufklärung
Die schleppende Aufklärung des Überfalls auf den deutschen Akademiker Ermyas M. nimmt groteske Züge an. Die verschiedenen Versionen des Hergangs geben vieles zu bedenken. Der gesunde Menschenverstand akzeptiert schwer, dass ein 37- jähriger Doktorand, Familienvater, allein und ziemlich wehrlos, alkoholisiert zwei kräftige Schläger „provoziert“ haben soll.
Deswegen soll er „eben die Quittung“ bekommen. Diese Version passt wohl vielen Befürwortern einer schnellen Erledigung des Falles, um das Image im WM-Jahr nicht zu gefährden. Eine Version, die bekräftigt, dass der Alltag zwischen den Mitbürgern rüde, derb und respektlos geworden ist. Nicht nur in den „unteren Schichten“ der Bevölkerung, sondern auch in bürgerlich kultivierten Kreisen.
Wie der deutsch-jüdische Nobelpreisträger Albert Einstein, sagte: „Die Welt wird nicht bedroht von den Menschen, die böse sind, sondern von denen, die das Böse zulassen.“
Das wusste Einstein aus eigener Erfahrung in Deutschland.
Jaime Gárate, Potsdam
Zum Titelfoto, 18.4. und Text „Haftbefehl gegen Tatverdächtige erlassen ...Verfassungsschutz befürchtet Racheakte ...“, 22.4.
Verärgert bin ich über die Fotos. Wenn nun – nach den Informationen, die uns zur Verfügung stehen – hier Selbstjustiz geübt werden soll, was veranlasst Sie dazu, Transparente genau dieser Szene abzubilden ?
Dass Naziterror und Rassismus deutsche Realität sind, trifft in Teilen zweifellos zu. Doch ist es Kernbestand der deutschen Realität oder ist dieses Furchtbar ein Randphänomen, dass es zu minimieren, mit unser aller Hilfe bestenfalls auszuschließen gilt ? Wer die Handschrift der Plakate liest, weiß, dass dort Ersteres gemeint ist und dass hier nichts anderes heraufbeschworen werden soll als Selbstjustiz.
Helmut Krüger, Potsdam
Reaktion der „Linken“
Man ist immer schnell mit Schlagwörtern wie Rassismus und Rechtsextremismus bei der Hand, obwohl sich nun herausstellt, dass Motive und Tathergang wohl ganz andere waren.
Dieter Lieberwirth, Stuttgart
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