Lesermeinung: Uferweg
Zu: „Joggen nur zur Sommerzeit“, 13.12.
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Zu: „Joggen nur zur Sommerzeit“, 13.12.
Nun sind die Würfel gefallen. Alle Eingaben aus der Bevölkerung zur Erhaltung des Uferweges am Griebnitzsee waren umsonst. Die Anlieger haben sich mit ihren „Rechtsansprüchen“ durchgesetzt.
Das angebliche Entgegenkommen, die Verlegung des Weges in Ufernähe, wird sich kaum auszahlen, wenn sich nicht alle Eigentümer der Grundstücke dazu bereit erklären. Ein Weg mit Unterbrechungen würde Fußgänger, Radfahrer und Jogger kaum anlocken.
Dass „früher“ die Grundstücke bis zum Ufer verkauft wurden, kann uns heute im 21. Jahrhundert nicht mehr überzeugen. Früher wurde der Bürger nicht gefragt. Eigentlich müssten in einer Demokratie andere Verhältnisse herrschen.
Es gibt keinen ersichtlichen Grund dafür, den Eigentümern der hochgelegenen Villen, Besitzerrechte bis zum Ufer einzuräumen. Dabei stellt sich mir die Frage, ob das Wasser des Griebnitzsees, das die betreffenden Ufer umspielt, auch in das Eigentum der Landbesitzer übergeht. Offensichtlich doch logisch, wenn die Wasserfahrzeuge dort liegen werden.
Können sich die Anlieger am Griebnitzsee, die vermutlich die Grenze innerhalb Deutschlands von der Westseite aus erlebt haben, überhaupt vorstellen, was es für uns ehemalige Bürger der DDR bedeutet, Bewegungsfreiheit auch an dieser Stelle wahrnehmen zu können?
Agnes Kaiser, Potsdam
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