Lesermeinung: Uferweg am Griebnitzsee: Beginn eines „langen, bitteren und aufwändigen Rechtsstreites“
Das gleiche Ziel wie die Nachbarn Ich bin einer der Anspruchsteller nach Mauergesetz und es geht, in meinem Fall, um den Uferstreifen zur Virchowstraße 13. Dieses Haus hat mein Ur-Ur-Großvater im Jahr 1890 errichtet und es diente der Familie als Wohnsitz, bis zum Frühjahr 1945.
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Das gleiche Ziel wie die Nachbarn Ich bin einer der Anspruchsteller nach Mauergesetz und es geht, in meinem Fall, um den Uferstreifen zur Virchowstraße 13. Dieses Haus hat mein Ur-Ur-Großvater im Jahr 1890 errichtet und es diente der Familie als Wohnsitz, bis zum Frühjahr 1945. Ich war gerade ein Jahr alt, da wurde das Grundstück von den Behörden requiriert und später entschädigungslos enteignet. Im Jahr 1996 erfolgte die Rückgabe des Hausgrundstückes ohne den Uferstreifen, der jetzt von der Oberfinanzdirektion zurückübertragen werden soll. 1997 bin ich nach der Sanierung des Hauses dort eingezogen und wurde voller Freude (wieder) zu einem Babelsberger. Der Uferstreifen dient mir selber, wie auch allen anderen Anliegern und der gesamten Bevölkerung, zum Spazieren gehen und Radfahren. Deshalb habe ich mich der Initiative angeschlossen, die das doppelte Ziel verfolgt: Wiederherstellung der Gartenlandschaft und dauerhafte Sicherung des öffentlichen Weges durch Einräumung eines grundbuchlich gesicherten Wegerechtes – und zwar ohne Kosten für die Stadt. Die Nachbarn, die ich kennen gelernt habe, verfolgen ausnahmslos das gleiche Ziel. Eine umsichtige Stadtverwaltung hätte dieses Angebot, das schon seit mindestens zwei Jahren vorliegt, aufgreifen müssen! Statt dessen wurde unter Verkennung - um nicht zu sagen Missachtung - der eigentumsrechtlichen Lage keine Verhandlungslösung, sondern eine höchst problematische Durchsetzungsstrategie verfolgt. Es gibt Eigentümer, die bereits heute ein bis zum See reichendes Eigentumsrecht haben. Sie haben, ohne jede Resonanz, das Wegerecht der Stadt angeboten und Gestaltungsvorschläge gemacht! Statt dessen leitet die Stadt ein Verwaltungsverfahren ein, das ganz offensichtlich die Enteignung ermöglichen soll. Die Folgen der Gegenwehr waren kürzlich zu besichtigen. Ein langer, bitterer und aufwändiger Rechtsstreit beginnt nun, um Eigentumstitel, Kaufrechte, Verkehrswerte. Die Aussicht auf Enteignungsverfahren und die ganze Auseinandersetzung ist nicht gut für das Image Potsdams als kulturellem und wirtschaftlichem Spitzenstandort mit internationaler Ausstrahlung. Ich meine aber, es ist noch nicht zu spät, wenn der politische Wille da ist, steuernd einzugreifen. Wir wollen eine Verhandlungslösung, die den Uferweg auf Dauer und ohne jede Einschränkung sichert. Ein grundbuchlich auf alle Zeiten gesichertes Wegerecht würde ich ebenso wie alle Nachbarn, die ich kenne, der Stadt kostenlos einräumen. Stefan Grzimek, Babelsberg
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