Lesermeinung: Umarmungen
Zu: „liebe kommt“ , 7.2.
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Zu: „liebe kommt“ , 7.2. Nein, lieber Autor, Ihre Rezensienten-Brille am Premieren-Abend von "liebe kommt" muss sehr dunkel gefärbt gewesen sein, zumindest irgendwie eingetrübt. Die meinige dagegen habe ich vor- und hinterher kräftig geputzt, damit sie nicht zu rosa anläuft, denn die Inszenierung des Stückes – ich habe mir mit Schülern die Aufführung am 17.Februar angeschaut – hat mir Opapi, zwischen 41 und 71 stehend, ausnehmend gut gefallen, vor allem die Frische und Sensibilität dieses Jugendstückes. Deren Autoren möchte ich an dieser Stelle dankbar umarmen, haben sie doch die Blicke geschärft für die Sorgen und Freuden von gleich drei Generationen, und dies mit einem so liebevollen Augenzwinkern, dass mein Lachen unverkrampft und mein Mitdenken erfrischend bleiben durfte. Nehmen wir doch einfach mal den Hund Eddy. Der will die ganze Zeit gestreichelt werden, wie seine „Chefs“auch. Dann ist Eddy plötzlich Opa Gustav und Sekunden später Vater von Branko - eine wirklich köstliche, tiefsinnige Verwandlung. In meinen Augen zudem eine schauspielerische Glanzleistung!. Da „kommt Liebe“ rüber. Die vermisse ich in Ihrer Rezension, denn hier lese ich die Wörtchen „dröge“, „schwerfällig“, „lehrhaft“ und spüre durchgängig ablehnende Skepsis. Skeptisch bin ich selbst immer dann als Theaterbesucher, wenn Jugendliche Erwachsene und Erwachsene Jugendliche zu spielen haben, was oft genug schief geht. Das fünfköpfige Schauspieler-Team im T-Werk hat mich vom Gegenteil überzeugt. Dem habe ich (fast) jedes Wort glauben können (Zweite Umarmung!). Lieber Rezensent, mit Ihrer Artikel-Überschrift „Noch einmal davongekommen...“, kommen Sie mir nicht davon. Denn „liebe kommt“ halte ich für sehr empfehlenswert. Andreas Flämig, per E-Mail
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