Lesermeinung: Umgehungsstraße Potsdam als regionale Aufgabe!
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Schon seit vielen Jahren suchen engagierte Bürger und Mitglieder von Bürgerinitiativen der Brandenburger Vorstadt nach einer Lösung zur Verringerung des Durchgangs- und Pendlerverkehrs durch ihre Wohngebiete, dem sie schon seit vielen Jahren ausgesetzt sind. Mit Sorge müssen sie zur Kenntnis nehmen, dass dieser Durchgang und sogenannte Quell- und Zielverkehr und die damit verbundenen Belastungen jährlich immer mehr Menschen im Potsdamer Umland ansiedeln und nun die Verkehrswege für die Fahrt zur Arbeit und zum Einkauf in den Gewerbegebieten am Rande der Stadt nutzen. Dieser Bedarf kann nicht wegdiskutiert werden, geändert werden kann jedoch die einseitige und zunehmbare Belastung für die Bürger, die an diesen belasteten Straßen wohnen. Um derartige Belastungen und die damit verbundenen Gefahren von den Bürgern abzuwenden, wurden und werden bundesweit Ortsumgehungsstraßen gebaut. Dieser Weg wurde unter der Bezeichnung Ortsumgehung Potsdam im Entwurf für den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Damit hat dieses Vorhaben, das als Vorschlag schon viele Jahre diskutiert wurde, eine Chance, realisiert zu werden. Wie wichtig der Bau des Havelübergangs ist zeigt allein die Tatsache, dass dieser Vorschlag trotz Widerstand immer wieder als die einzig richtige Lösung eingestuft wurde und über Stadt- und Ortsgrenzen hinaus auf Bundesebene Anerkennung gefunden hat. Um so mehr muss es verwundern, dass Widerstand gegen den Bau des Havelübergangs aus den Gemeinden kommt, in denen viel ,,heile Natur" geopfert und in Bauland für Einkaufsstempel, Gewerbeflächen und Einfamilienhäuser, einschließlich der dazugehörigen Verkehrswege umgewandelt wurde. Den Potsdamern will man nun vorwerfen, da sie sich gegen den erhöhten Verkehr wehren, dass sie sich ihre Wünsche vom Bund bezahlen lassen wollen. Kommt der Bau des Havelübergangs nicht, dann müsste als Konsequenz daraus die vierspurige ISES durch Potsdam gebaut werden. Dann geht es nicht mehr um Erholungswerte, sondern um die tägliche Schädigung der Gesundheit der betroffenen Bürger. Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, dass schon heute in der Zeppelinstraße die zugelassene Höchstgrenze der Ozonwerte, die durch den Autoverkehr erzeugt werden, weit überschnitten werden. Aber es geht auch um die Zerstörung von Kulturgütern, der heilen Natur in der Havelbucht und des Geländes am Lustgarten, einschließlich des Gebietes um die Dortustraße. Jürgen Becker, Alfred Tessmer, Potsdam
Jürgen Becker, Alfred Tessmer
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