Lesermeinung: Unbegründete Strompreiserhöhungen
Wechseln!, 17.
Stand:
Wechseln!, 17.8. 2007
Dem Kommentar möchte ich weitere Unanständigkeiten hinzufügen. Wie im Anschreiben der EWP erklärt, werden 90 Prozent des Stromes mittels Wärme Kraft Kopplung erzeugt. Das bedeutet effektivste Ausnutzung des Brennstoffes Gas bei gleichzeitiger Erzeugung von Wärme und Elektro-Energie. Die Kosten teilen sich auf beide Energiearten auf, also warum dann die hohen Stromkosten?
Die bestehende Kopplung der Gaspreise mit halbjährlicher Verzögerung an die Ölpreise wird seit langem als unseriös und unlogisch angeprangert. Trotzdem geht man nicht dagegen vor, weil sich damit bequem Preiserhöhungen begründen lassen.
Die Elektroenergie im Stadtgebiet wird größtenteils über das stadteigene Mittel- und Niederspannungsnetz verteilt. Müssen da wirklich Nutzungsentgelte entrichtet werden?
Heinz-Werner Rohe, Potsdam
Besonders Energiesparer werden zur Kasse gebeten
Die Potsdamer Stadtwerke verschicken an ihre Normal-Kunden einen Brief mit den Preiserhöhungen für Strom. Darin wird den Privatkunden mit einem Jahresverbrauch unter 1523 Kilowatt/Stunden (kWh) ein Jahresgrundpreis von 60 statt bisher 42 Euro aufgebürdet. So explizit ist das im Brief allerdings nicht ausgedrückt. Verschämt wird hier der neue monatliche Preis aufgeführt. Aus einem Rechenbeispiel geht aber hervor, dass bei einem Jahresverbrauch von 13500 kWh nur 9,52 Euro Mehrkosten anfallen. Die Aktion wird damit begründet, dass die Kosten für die Strombeschaffung weiter gestiegen sind. Sind damit auch die Preiserhöhungen für Milch und Butter gemeint? Warum wird der Grundpreis angehoben, obwohl sich daran nichts geändert hat? Welche demokratische Institution hat diese Maßnahme legitimiert?
Dr. Wehner, Potsdam
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