Lesermeinung: Unfairer Landesrockwettbewerb
Sommer, Winter und Harmoana, 10.12.
Stand:
Sommer, Winter und Harmoana, 10.12.
der Auftritt der Gewinnerband wurde vom Autor beschönigt. Demnach wären alle anderen Bands grottenschlecht gewesen. Dabei hatte die Jury eine andere Meinung als das Publikum. Nach den Final-Ergebnissen des Landesrockwettbewerbes sollte ernsthaft über eine Änderung des Abstimmungssystems nachgedacht werden. Man kann nicht mehr von einer fairen Abstimmung reden, wenn letztendlich die Anzahl der Fan-Busse das entscheidende Kriterium für den ersten Platz ist, anstatt der künstlerischen Leistung. Es hat sich dieses Jahr, genau wie im letzten Jahr, bestätigt, dass nicht die Band mit den besten Fähigkeiten und musikalischer Kreativität Gewinner des Wettbewerbes wurde, sondern jene, welche die meisten Leute angeheuert und mitgebracht hat. Was von deren Musik-Darbietung beziehungsweise Können gezeugt haben soll, war vielen Zuhörern – außer den mitgebrachten Anhängern – suspekt.
Wenn man bedenkt, dass die Gewinnerband bundesweit für das Land Brandenburg zum Wettbewerb antritt, macht es die ganze Sache nur noch schlimmer. Es ist offensichtlich, dass die 50-prozentige Abstimmung durch das Publikum von einzelnen Bands zunehmend ausgenutzt wird und schon an die Grenzen eines „unlauteren Wettbewerbs“ stößt. Eine so wichtige Entscheidung, wie das Finale des Landesrockwettbewerbs, kann nicht von vorn herein parteiisch von Laien getroffen werden. Da muss die Fachjury mehr Entscheidungskraft haben.
Für so manchen Teilnehmer des Abends ist deshalb der wahre Sieger des diesjährigen Landesrockwettbewerbes nicht die Band mit den meisten Publikumsstimmen, sondern eine, die durch ihren eigenen und ganz herausragenden Sound die neutralen Zuhörer und Jury beeindruckt hat.
C. Herrmann, per E-Mail
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