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Lesermeinung: Verantwortung

Unfallhergang weiter umstritten, 21.7.

Stand:

Unfallhergang weiter umstritten, 21.7. und Berichterstattung über den Tram-Unfall mit Todesfolge am 15.7.

Es ist traurig, was da am Abend der Feuerwerkssymphonie passierte und genau so traurig ist es, wie wieder der Schuldige gesucht wird. „Grünschleife“, ein herrliches Wort. Nun wissen wir, dass zum manuellen Weichenstellen die Verriegelung der Türen aufgehoben werden kann. Wir wissen auch, dass eine drängelnde Jugendgruppe die Situation in einer Straßenbahn für den Fahrer so unübersichtlich machen kann, dass er nicht losfahren dürfte. Das alles zeigt, dass wir in Verantwortung für unsere Mitmenschen sind. Wenn ich sehe, wie in der Breiten Straße Auto gefahren wird, nach dem Motto „Fahr schön dicht ran, da will jemand in deine Fahrspur“, oder: „Was sucht der Mensch da auf der Fahrbahn, da muss ich doch gleich mal Gas geben, damit der wegspringt“. Busse und Straßenbahnen fahren fast immer bei Rot an und halten auf das vermeintliche Ziel, den Linksabbieger, zu. Gesetze hin, Regeln her, wir sollten uns bewusst machen, dass jeder von uns Verantwortung trägt für seine Mitmenschen. Es ist – auch wenn man kein Gesetz übertreten hat – schwer mit Schuld umzugehen, die man durch Unvorsichtigkeit oder Egoismus auf sich geladen hat.

Wilbert Bittner, Potsdam

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