Lesermeinung: Verplempert
Keine Steuergelder für GarnisonkircheEs geht mir schon lange gegen den Strich, dass die Stadt an allen Ecken wieder barock nachgebaut wird. Ein Vorhaben ist die Garnisonskirche.
Stand:
Keine Steuergelder für Garnisonkirche
Es geht mir schon lange gegen den Strich, dass die Stadt an allen Ecken wieder barock nachgebaut wird. Ein Vorhaben ist die Garnisonskirche. Schon jetzt sind mehr als genug öffentliche Gelder dafür verplempert worden. Da wird eine temporäre Kapelle aus öffentlichen Mitteln gebaut und eine Pfarrerin nach Potsdam geschickt, obwohl die Kirchen überall leer sind und es gar keine Kirchgemeinde für die Garnisonskirche mehr gibt. Die Fördergesellschaft bekommt ein Büro, das aus öffentlichen Geldern bezahlt wird und so üppig ausgestattet ist, dass gleich noch die Privatpost vom Bischof Huber dort mit bearbeitet werden konnte. Das Grundstück schenkt die Stadt einfach mal so dazu. Selbstverständlich wird auch der Umbau der Breiten Straße aus öffentlichen Töpfen bezahlt. Nun fordert der Garnisonkirchenverein auch noch Geld für die Bauarbeiten. Nur sehr naive Gemüter glauben, dass es dabei bleiben wird. Hat denn die evangelische Kirche jeden Kontakt zur Bevölkerung verloren? In Potsdam herrschen katastrophale Zustände in Schulen und Kitas. Es fehlt an Sportanlagen, Jugendklubs und sozialen Einrichtungen. Vielleicht sollten sich die Kirchenbürokraten mal in der Welt umsehen, bevor sie Geld für ihre Protzbauten fordern. Das Beispiel Griechenland zeigt, wohin es führt, wenn man Geld ausgibt, das man nicht hat.
Holger Weiss, Babelsberg
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: