Lesermeinung: Versöhnung?
Zur Kolumne von Christian Wendland:„Zum Lobe und zur Ehre Gottes!“, 1.
Stand:
Zur Kolumne von Christian Wendland:
„Zum Lobe und zur Ehre Gottes!“, 1.9.
In seiner Kolumne schwelgt Christian Wendland in Erinnerungen an das reale Gemeindeleben von vor 45 Jahren in der Garnisonkirchruine. Überraschend, dass sich der stadtbekannte Architekt und „Mitteschön“-Protagonist dem Thema Garnisonkirche über den christlichen Glauben nähert, anstatt wie sonst mit Leitbautenkonzepten, Stadtgrundrissen, Sichtachsen und okkulter Zahlenmystik aufzuwarten.
Ja, es gab eine vitale Heilig-Kreuz-Gemeinde, und ja, die Sprengung der Restkirche kann man als Akt kultureller Barbarei verstehen, aber Fakt ist auch, die Heilig-Kreuz-Gemeinde wurde entschädigt und bekam ein Ausweichquartier. Die heutige Heilig-Kreuz-Gemeinde möchte die Garnisonkirche nicht wieder zurückhaben und auch nicht in einer neuen Garnisonkirchgemeinde aufgehen. Die Landeskirche versucht, den widerspenstigen Gemeindekirchenrat aufzulösen.
Geht es ums Geld, das die Heilig-Kreuz-Gemeinde als Mitgift in die ungeliebte Ehe einbringen würde? Nichts ist so friedlich und christlich, wie es Christian Wendland darzustellen sucht. Die Freunde des Wiederaufbaues können sich noch nicht einmal auf die Form ihrer neuen Kapelle einigen. Wie soll da der Vorschlag einer neuen Heilig-Kreuz-Kapelle weiterhelfen? Aktuell werden Versöhnungskonzepte, auf deren Grundlage es zur Grundstücksübertragung durch die Stadt kam, sang- und klanglos verworfen.
Wendland fordert eine Friedenswidmung, aber die Militärseelsorge wurde klammheimlich Hauptstifter. Christen wie Wendland sind aufgerufen, ihre Hubers, Dröges, Rumpels, Francks und Kreutzers zurückzupfeifen. Noch ist es nicht zu spät!
Sandro Szilleweit, Bürgerinitiative Potsdam Ohne Garnisonkirche
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