Lesermeinung: Versorgungsgeschenke
Zu: „Wir haben auch leere Aktendeckel gefunden. ’Die Stasi-Überprüfungen waren nur das kleinere Problem’ - Uni-Historiker Manfred Görtemaker über das Enquete-Gutachten zu den Hochschulen, die Lage 1995 und gescheiterte Personalpolitik“, 11.
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Zu: „Wir haben auch leere Aktendeckel gefunden. ’Die Stasi-Überprüfungen waren nur das kleinere Problem’ - Uni-Historiker Manfred Görtemaker über das Enquete-Gutachten zu den Hochschulen, die Lage 1995 und gescheiterte Personalpolitik“, 11.11.
Unglaublich, was da ein Hochschullehrer im Plauderton berichtet: 584 (85 Prozent) lebenslang Angestellte - fast alle von der Potsdamer Pädagogischen Hochschule „Karl Liebknecht“ - wurden von der neu gegründeten Uni einfach übernommen, obwohl das jeder „normalen“ Universitäts-Praxis mit Zeitarbeitsverträgen widerspricht. Und das Tollste daran: mindestens 78 von ihnen (fast (15 Prozent) waren fachlich nicht ausreichend qualifiziert, von der politischen „Qualifikation“ ganz zu schweigen, denn alle zusammen dürften „natürlich“ handverlesene linientreue SED-Mitglieder gewesen sein. Denn wen sonst ließ die DDR ihre Lehrerstudenten ausbilden, wenn nicht hundertprozentige Marxisten-Lehninisten? Und dieses großzügige Versorgungsgeschenk der Stolpe-Regierung wird uns Steuerzahler schätzungsweise 93,5 Millionen Euro kosten (wenn man für die „Unqualifizierten“ ein Monatsgehalt von 5000 Euro in durchschnittlich 20 Dienstjahren berechnet) - neben der auf Jahrzehnte blockierten fachlichen Kompetenz für mögliche Nachrücker.
Da brauchen wir keinesfalls die Nase über die Griechen zu rümpfen, die ihren viel zu vielen (unfähigen?) Staatsdienern fürstliche Gehälter zahlen.
Dr. med. Claus Gerhard, Potsdam
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