Lesermeinung: Vom Gymnasialschüler zum „Versuchsobjekt“
Mit Entsetzen haben wir den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis genommen: Unbeeindruckt von regelmäßigen Demonstrationen, ca. 22 000 Unterschriften und Internetaktionen wurde die Schließung des Espengrund-Gymnasiums besiegelt.
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Mit Entsetzen haben wir den Beschluss der Stadtverordnetenversammlung zur Kenntnis genommen: Unbeeindruckt von regelmäßigen Demonstrationen, ca. 22 000 Unterschriften und Internetaktionen wurde die Schließung des Espengrund-Gymnasiums besiegelt. Unsere Kinder besuchen derzeit die 7. und 10. Klasse im Espengrund-Gymnasium. Der Kampfgeist ist nicht gebrochen. So wie die Schüler letzte Woche bei einem Live-Konzert im Lindenpark auf ihre Rechte aufmerksam gemacht haben, wehren auch wir Eltern uns entschieden gegen die Schließung des Gymnasiums, aber vor allem gegen den Zusammenschluss zu einer kooperativen Gesamtschule. Warum müssen zwei Klassenstufen ab dem nächsten Schuljahr an den Standort Kopernikusstraße wechseln, wenn alle anderen Klassen noch in „Espengrundgebäude“ verbleiben können? Es ist für die Schüler und Lehrer eine Zumutung! Unsere Kinder haben sich aufgrund ihrer Leistungen in den 6. Klassen für den Bildungsweg an einem Gymnasium qualifiziert, so wie jeder andere Gymnasialschüler auf jedem anderen Potsdamer Gymnasium auch. Mit welchem Recht werden unsere Kinder dazu gezwungen, ab dem nächsten Schuljahr ihre Ausbildung entgegen ihres Wunsches auf einer kooperativen Gesamtschule, deren Konzept bisher nicht vorliegt, fortzuführen? Warum sollen ausgerechnet unsere Kinder ihren Bildungsweg ungewollt ändern, vom Gymnasialschüler zum „Versuchsobjekt“ einer kooperativen Gesamtschule. Das geht nur zu Lasten unserer Kinder! Wir werden uns mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln wehren! Wir fordern Gleichbehandlung aller Gymnasiasten! Wir und unsere Kinder haben uns bewusst für das Espengrund-Gymnasium entschieden und möchten, dass unseren Kindern auch die Möglichkeit gegeben wird, ihren gymnasialen Abschluss an dieser Schule abzulegen. Wir finden es sehr bedauerlich, dass die betroffenen Schüler und Eltern von offizieller Stelle, beispielsweise dem Schulamt, keine Informationen über geplante Änderungen erhalten! Wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt und erfahren diese auch nur über die Zeitung. Als Eltern haben wir das Recht mitzuentscheiden, wie und wo unsere Kinder ihre Schulausbildung absolvieren. Es geht hier um die Zukunft unserer Kinder! Wir erwarten von den Entscheidungsträgern, dass sie ihrer Verantwortung gerecht werden und sich für die Rechte und Belange der betroffenen Kinder einsetzen! Die Stadt ist in der Pflicht, eine Lösung zu finden, die beiden Seiten gerecht wird. Familien Bülow und Losse
Familien Bülow, Losse
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