Lesermeinung: Vorleistungen

Zu: „Prioritätenliste für Stern/Drewitz“, 13.8. Vor mir liegt ein 14 Jahre alter Bildbericht mit dem Titel „Für das “Alte Jagdschloß“ wird ein neuer Wirt gesucht“. Heute sind wir keinen Schritt weiter. Ich frage mich: Wie ist das möglich? So lange alle Beteiligten nach der Devise „Hannemann geh Du voran“ verfahren, kann man nur Misserfolg erwarten. Die Potsdamer, die noch wissen, wie beliebt diese historische Gaststätte war, sind von dem erneuten wirtschaftlichen Erfolg überzeugt. Leider fehlt ihnen das Geld. Leute, die über Geld verfügen, kommen meistens nicht aus unserer Gegend. Sie müssen das Projekt nach In-Augenscheinnahme des Objektes und des Umfeldes bewerten. Bei dem gegenwärtigen Zustand war ihr Urteil bisher negativ. Die Verantwortung für Platz, Wegestern und Grundstück liegt bei der Stadtverwaltung und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten, die beide geduldig auf den Startschuss von herbei gesehnten Pächtern oder Käufer warten. Sie sollten zu der Erkenntnis gelangen, dass hier Vorleistungen unerlässlich sind. Jagdschloss und Gaststätte würden die Besucher gleichermaßen anziehen. Zahlreiche Potsdamer und Güterfelder Bürger haben das Problem erkannt und sich in dem „Förderverein Jagdschloß Stern - Parforceheide“ zusammengeschlossen. Vereinsmitglieder machten sich sachkundig und nahmen die Schlossführungen wieder auf, boten Vorträge und Führungen durch das königliche Jagdgebiet sowie verschiedenste Veranstaltungen an. Sie unterstützten die Stiftung durch Abbau des baufälligen Holzzauns, beim Erneuern der Heckenpflanzung und dem Pflanzen von Bäumen. Auf diese Weise hoffte man eine Initialzündung bei den Verantwortlichen bewirken zu können. Auch als das Schloss wegen Schadstoffbelastung gesperrt werden musste, ließ man den Mut nicht sinken und lockte etliche Besucher zu Freiluftveranstaltungen. Fast jeder Gast fragte: „Wann macht die Gaststätte endlich wieder auf?" Peter Ernst, Mitglied im Förderverein Jagdschloß Stern-Parforceheide