Lesermeinung: Wahlplakate
Eine Partei für Alle?Erst war es „Ein Fest für Alle“.
Stand:
Eine Partei für Alle?
Erst war es „Ein Fest für Alle“. Jetzt ist es „Ein Potsdam für Alle“. Kommt auf dem nächsten Plakat „Eine Partei für Alle"? Das würde Erinnerungen in mir hervorrufen. Wie definierte sich nochmal die SED? Die Wahlstrategen der Linken mögen nicht vergessen: Wir sind das Volk!
Susanne Dombert, Wilhelmshorst
Wahlplakate können nicht überzeugen Wahlplakate sagen nichts. Jedenfalls nichts Überzeugendes. Die CDU behauptet „Wir machen Schule“. Aber die Christdemokraten pflegen einen rüden Umgang untereinander. Sollen Ellenbogen statt Köpfchen Schule machen? Bei der FDP heißt es: „Man kann immer was machen“. Ja: Schulden oder unsinnige Vorschläge. Einen ähnlichen diffusen Spruch druckte das Bürgerbündnis: „Wir bewegen Potsdam“. Wohin denn? Die Andere erinnert mit „Schluss mit Schloss“ oder „Freiheit statt Preußen“ an originelle Losungen der Wendezeit. Aber damals zielte man auf Realitäten, nicht auf fromme Wünsche. Leicht daneben ist auch „Heute für morgen“ von Bündnis 90/Grüne. Immerhin einen grafischen Einfall hatte die SPD. Nur dass die sozialen Losungen auf Ortsschildern auch in Dortmund oder Werningerode hängen könnten. „Potsdam für Alle!“ fordert Die Linke. Wirklich für alle? Für dubiose Geschäftemacher oder unfähige Beamte? Auch für braune Dumpfbacken von der DVU, deren Plakate hauptsächlich Am Stern hängen? Hoffentlich zum letzten Mal vor einer Wahl in Potsdam.
Bernd Hagedorn, Potsdam
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