Lesermeinung: War Peter Paffhausen sein Geld wert?
Zum Rücktritt von Peter Paffhausen als Geschäftsführer der Potsdamer StadtwerkePaffhausen hat sein Mandat als Geschäftsführer der Stadtwerke niedergelegt. Eine Frage der „Transparenz“ gewiss.
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Zum Rücktritt von Peter Paffhausen als Geschäftsführer der Potsdamer Stadtwerke
Paffhausen hat sein Mandat als Geschäftsführer der Stadtwerke niedergelegt. Eine Frage der „Transparenz“ gewiss. Was aber bleibt, ist – sehr vorsichtig ausgedrückt – Befremden. Und zwar über sein Gehalt, er bekam wohl sehr, sehr viel. Befremdlich wirkt auch die Summe der Abfindung: Von einer siebenstelligen Summe ist angeblich die Rede. Sicherlich kann man einwenden: Andere bekommen noch mehr! Herausragende Beispiele gibt es genügend: Josef Ackermann von der Deutschen Bank etwa. Diese Vergleiche rufen natürlich den Vorwurf der sogenannten „Neiddebatte“ hervor. Aber: Wenn beispielsweise Ackermann oder berühmte Fußballspieler oder gar Bill Gates noch viel mehr haben, dann ist das etwas anderes: Sie „erschaffen“ etwas, für ihr Unternehmen oder die Allgemeinheit, das ihr Salär um ein Vielfaches übersteigt. Deshalb sind sie ihren Verdienst „wert“. Von Bankern, die nur kriminelle Finanzluftblasen produzieren, soll hier nicht die Rede sein. Aber was wären wir ohne die Bill Gates Errungenschaften für die Computerwelt? Dagegen mögen Geschäftsführer von öffentlichen Einrichtungen, wie den Potsdamer Stadtwerken, zwar überdurchschnittlich tüchtig sein, aber im Grunde „verwalten“ sie doch nur. Denn wenn die Kunden den Anbieter nicht wechseln können, dann muss der Geschäftsführer der Stadtwerke sich auch nicht besonders anstrengen und es fehlt ein wesentlicher Grund für solch ein Höchstgehalt. Das wäre nur mit wirtschaftlichen Erfolgen im konkurrierenden Markt zu rechtfertigen. Den gibt es für die Potsdamer Stadtwerke weder im Bereich „Energie und Wasser“, noch bei der „Stadtentsorgung“, in der „Bäderlandschaft“ oder im Angebot des Öffentlichen Personennahverkehrs. Also geht es hier – nur – um eine angemessene, leistungsgerechte Vergütung. Dafür dürften 100 000 Euro jährlich mehr als genug sein.
Bleibt das Fragezeichen: Warum machen Verwaltung und Politik, wo man ja wesentlich weniger verdient als Paffhausen, das mit?
Dr. E.M. v. Livonius, Geltow
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