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Lesermeinung: Widerstand?

Zu: „Friedlich gegen Extremisten. Garnisonkirchenverein unterstützt ’Potsdam nazifrei’“Es ist schon absurd, wenn der Förderverein für den Wiederaufbau der Garnisonkirche, am Protest gegen den Naziaufmarsch am 15.

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Zu: „Friedlich gegen Extremisten. Garnisonkirchenverein unterstützt ’Potsdam nazifrei’“

Es ist schon absurd, wenn der Förderverein für den Wiederaufbau der Garnisonkirche, am Protest gegen den Naziaufmarsch am 15. September in Potsdam teilnehmen will. Der Vorsitzende des Vereins, Oberst a. D. Burkhart Franck, bezieht sich hierbei auf die Garnisonkirche als angeblichen Hort des Widerstandes gegen die Hitlerdiktatur und das nur, weil dort einige namhafte Widerständler seinerzeit Gottesdienste besuchten. Die historischen Tatsachen besagen doch etwas ganz anderes. Wenn es der Förderverein mit seinem Einsatz gegen neofaschistische Umtriebe ernst nähme, dann müsste er seine Bemühungen für den Wiederaufbau der Kirche einstellen und sich folgerichtig auflösen. Würde er doch mit der Garnisonkirche unweigerlich einen Wallfahrtsort für alte und neue Nazis schaffen. Im Internet ist nachzulesen, wie rechtsextreme Organisationen, zum Beispiel der „Thüringer Heimatschutz“, mit Euphorie die Bemühungen des Fördervereins zum Wiederaufbau verfolgen. Unter den gegebenen Umständen konterkariert der Förderverein damit scheinbar seine eigenen Ziele, und seine Teilnahme an dem Protest wird zu Farce. Man kann nicht auf der einen Seite gegen Rechtsextremisten auftreten und auf der anderen Seite eine Gedenkstätte für ihre Aufmärsche schaffen.

Michael Brix, Potsdam

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