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Lesermeinung: Windige Sache

Gegen den Ausbau von Windenergieanlagen auf der Nauener Platte regt sich Widerstand, sogar in Form von Hungerstreik. Der Bundesverband WindEnergie e.

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Gegen den Ausbau von Windenergieanlagen auf der Nauener Platte regt sich Widerstand, sogar in Form von Hungerstreik. Der Bundesverband WindEnergie e. V. Berlin betitelt das als „makabere Farce". Die Windkraftgegner seien gegen die Versorgung von 300 000 Haushalten mit sauberem Strom und wollten weiterhin Strom aus Atom- und Kohlekraftwerken. Zweifel sind angesagt. Dem Verbraucher ist es erst einmal egal, aus welcher Quelle sein Strom stammt. Aber bei der Versorgung mit Strom aus Wind gibt es ein entscheidendes Problem. Der Wind richtet sich nicht nach dem Zeitpunkt des Bedarfs der Verbraucher. Also sind Ausgleichsmaßnahmen bei der Energiebereitstellung notwendig. Wer kann sie übernehmen? Die Sonnenenergie? Nur bedingt, weil sie eigenen Gesetzmäßigkeiten unterliegt. Bleibt also nur noch die konservative Stromversorgung übrig. Aber Kraftwerke, deren Stromerzeugung auf Kohlenstoffbasis beruht, erzeugen Abgasbelastungen. Dagegen tritt dieser Effekt bei Kernkraftwerken nicht ein. Wenn die Windenergie zur Vermeidung von Abgasen beitragen soll, dann muss man auch bereit sein, sich der Realität zu stellen. Wenn dann weiter gefragt wird, ob sich der Hungerstreik gegen 300 Millionen Euro-Investitionen richtet, so sei die Frage erlaubt, welche Auswirkungen diese Investitionen außer auf die Landschaftsgestaltung auch auf die Energieerzeugung insgesamt haben? Mehr Windenergie erfordert zwangsläufig mehr Regelbedarf durch die konventionellen Kraftwerke, da ja auch gegen Kernkraftwerke gearbeitet wird. Im Endeffekt darf auch hier der Steuerzahler die Zeche zahlen. Und das doppelt. Zuerst bei der Errichtung der Windanlagen, deren Investitionen aus Steuergeldern stammen, und später über seine Stromrechnung. Unbegründet war der Hungerstreik also wohl nicht. Werner Latzke, Potsdam

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