Lesermeinung: Wirtschaftlichkeit der Stammbahn
Zu: „Zweigleisig in die Zukunft?“, 19.
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Zu: „Zweigleisig in die Zukunft?“, 19./20.8. Es ist immer wieder beachtenswert, wie Kleinmachnower Gemeindesitzungen ablaufen. Gerade vor dem Hintergrund, wenn über den ÖPNV und speziell über die indiskutable Anbindung Kleinmachnows ans deutsche Schienennetz debattiert wird. Wie immer melden sich die üblichen Verdächtigen zu Wort, die dann gebetsmühlenartig die Litanei über die Vorteile einer Wiederbelebung der historischen Stammbahn herunter beten. Da wird über ein Personenaufkommen geschwafelt, dass selbst Experten der Bahn die Sprache verschlägt. Es gibt keinen Hinweis auf die seinerzeit in Auftrag gegebene Verkehrserfassung (Vepro), die vom Kleinmachnower Verkehrskollaps berichten sollte. Um der Argumentation den Schein der Machbar- und Finanzierbarkeit zu geben, werden Töpfe erfunden, die angeblich bis zum Rand gefüllt sind. Warum werden nicht unabhängige Fachleute herangezogen, die das Für und Wider von politisch gewollten Verkehrsprojekten die Allgemeinheit informieren. Diese könnten dann sogar sozial- und umweltverträglicher und finanzierbar sein, zumal sie auch über den Tellerrand (Kleinmachnow) hinaus gehen sollten. Peer Hartwig, Kleinmachnow Sitzung der Kommunalen Arbeitsgruppe „Der Teltow“, 7.9., in Stahnsdorf Journalisten sollten aus einem neutralen Blickwinkel Kommentare schreiben. Ich war als ein Zuhörer in dieser Sitzung am im Gemeindesaal in Stahnsdorf. Eine interessante Sache, wie die Haltung der Kleinmachnower Fraktion beim Zuhörer zu einigen Tagungsordnungspunkten ankommt, darüber sollte man schon einige Worte verlieren. Nach der Wende wurde angedacht, dass die alten Verkehrswege wieder erschlossen werden. Richtig! Aber nur bei einer entsprechenden Wirtschaftlichkeit! Die Deutsche Bahn lässt, etwa seit dem Jahr 2000, aus diesem Grunde die Finger von diesem Projekt. Nun soll der Steuerzahler ran. Aber soll für 160 Millionen Euro eine unwirtschaftliche Bahn gebaut werden, wenn es Alternativen gibt. Genannt sei nur eine, die 25 bis 30 Millionen Investitionskosten betragen würde, und die einen sinnvollen Anschluss Stahnsdorfs an die S-Bahn (Wannsee-Stahnsdorf oder Teltow-Stahnsdorf) bringt. Ich hoffe nicht, dass so eine Vorgehensweise, wie hier auf kommunaler Ebene, sich im Landtag wiederholt. Einen Denkanstoß will ich Herrn Klocksin, dem ehemaligen Sprecher der Bürgerinitiative für den Wiederaufbau der Stammbahn mit auf den Weg geben: Es wäre besser, dass er seinem Parteifreund, dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, Herrn Wowereit, die derzeitigen Aktivitäten nicht erzählt. Zukünftig würden dann noch nicht mal die Regionalzüge aus Magdeburg, Brandenburg, Eisenhüttenstadt und Frankfurt Oder am Bahnhof „Zoologischer Garten“ halten. Berlin ist für den Wiederaufbau der Stammbahn der größte, notwendige Geldgeber! Jürgen Lemke, Kleinmachnow
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