Lesermeinung: Wohnungen für kleine Einkommen erhalten!
GEWOBA informierte Mieternicht über VerkaufGroße Freude im September 2005, als die Gewoba endlich den Plan für die Sanierung der Häuser an der Neuendorferstraße in Potsdam bekannt gab. Unruhe danach, weil sich nichts tat.
Stand:
GEWOBA informierte Mieter
nicht über Verkauf
Große Freude im September 2005, als die Gewoba endlich den Plan für die Sanierung der Häuser an der Neuendorferstraße in Potsdam bekannt gab. Unruhe danach, weil sich nichts tat. Dann der erste Hammer: Ein Brief der Gewoba:´ „Auf Grund von technischen und organisatorischen Gründen müssen die angekündigten Modernisierungs-- und Instandhaltungsarbeiten verschoben werden.“ Da hatte der Aufsichtsrat die Verkäufe wohl schon beschlossen. Denn wenig später erfuhren wir aus der Zeitung, dass unsere Häuser verkauft werden sollen. Eine schriftliche Mitteilung an die Mieter gab es nicht.
Die Fraktion der PDS stellte, den Antrag, den Verkauf der Wohnungen abzulehnen. Dieser Antrag wurde wiederum von den anderen Abgeordneten abgelehnt.
Die Wirtschaftlichkeit und der Bau großer neuer Wohnungen - also der Profit – sind wohl wichtiger als soziale Belange. Wie ich aus der Presse erfahre, werfen CDU, SPD und Grüne der PDS vor, „Ängste zu schüren“. Diese Ängste brauchen nicht geschürt zu werden - sie sind bei vielen Mietern da. Der Trost: Beim Verkauf soll eine soziale Klausel im Vertrag enthalten sein, wie in Dresden, dass Eigenbedarfskündigungen für die nächsten zehn Jahre ausgeschlossen sind. Aber das klingt eher wie eine „Beruhigungsfloskel“, eine „Luftnummer“, wie es der Deutsche Mieterbund bezeichnet, nichts weiter. Wer kauft, will letztendlich Profit machen, nicht sein soziales Herz entdecken. Wie ich weiß, sind Ein- und Zweiraumwohnungen zu niedrigen Preisen in Potsdam Mangelware. Dies sollten die Abgeordneten aller Fraktionen und der Aufsichtsrat bedenken und ihre Entscheidung zurücknehmen. Auch für kleine Einkommen muss ein Wohnen in Potsdam möglich sein! Es wäre gut, wenn wir als Mieter endliche erfahren, wie es weitergeht. Gewinn ist gut – aber nicht auf unsere Kosten.
Hedwig Tauer, Potsdam
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: