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Lesermeinung: Worst Case

Zu: „Jakobs kritisiert BBI-Verfahren Flugroutendebatte: Lärmprognose für Potsdam“, 25.11.

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Zu: „Jakobs kritisiert BBI-Verfahren Flugroutendebatte: Lärmprognose für Potsdam“, 25.11.2010

Dabei wurde eine Berechnung angestellt, in der mal der „Einzelfall“ mit 67 dB (Dezibel) angenommen wurde und dann eine Dauerbelastung unter der Grenze, die man für gesundheitsgefährdend hält. Angenommen wurde ein kontinuierlicher Steigflug und nicht berücksichtigt, dass die Flugzeuge über Potsdam drehen, um Richtung Asien zu fliegen, ab Teltow steigen sie nicht mehr nennenswert, verlieren manchmal sogar etwas an Höhe – somit werden wir in Potsdam den Lärm abbekommen, den man als problematisch ansehen kann. Merkt der Pilot, dass er Höhe verliert, gibt er Schub auf die Turbinen – eines der begehrenswerten Geräusche in der Frühe oder während des Einschlafens. Einbezogen wurden auch keine Warteschleifen und der Anflugverkehr auf Schönefeld sei ja eh leiser (er fliegt nur tiefer). Auch Ruß- und/oder Kerosinbestandteile wurden in die Betrachtung nicht einbezogen.

Der Worst Case stellt sich so dar: Viele Bürger empfinden den Lärm, auch wenn er nicht gesundheitsgefährdend ist, als unerträglich. Wer es sich leisten kann, wird sich einen anderen Wohnort suchen. Auch Firmen gehen an einen ruhigeren Standort, weil man dort konzentrierter arbeiten kann. Die Immobilienpreise könnten fallen, die Einnahmen der Stadt würden sinken, eben so die Aufträge für die Bau- und Immobilienbranche. Und wem das noch nicht Worst Case genug ist: Welcher Urlauber kommt zum zweiten Mal in eine Stadt, die im Fünfminutentakt überflogen wird? Was wiederum die Einnahmen von Hotels und Gaststätten beträchtlich schmälert. Es ist Zeit, dass sich alle Potsdamer wehren!

Cerstin Hagen, Bornstedt

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