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Meinung: Matthies meint: Was im ZDF wirklich Sache ist

Es gibt Fragen, an denen die Kompetenz auch der erklärsamsten Zeitung zerschellen muss. Nein, nicht was Sie denken, nichts über außerirdisches Leben oder Löcher im Käse.

Es gibt Fragen, an denen die Kompetenz auch der erklärsamsten Zeitung zerschellen muss. Nein, nicht was Sie denken, nichts über außerirdisches Leben oder Löcher im Käse. Sondern dies: Warum finden sie keinen Intendanten fürs ZDF? Der Job ist hoch dotiert, bietet Macht und Einfluss bis zum Abwinken, es gibt respektable Kandidaten in reicher Zahl, aber jede Woche fällt wieder einer von ihnen durch, so lange, bis sie entweder erschöpft den leitenden Redaktionsboten wählen oder feststellen, dass es auch ohne Intendant geht. Warum das so ist, kann im Grunde nur einer klären: Dieter Wedel. Es wird höchste Zeit für einen investigativen Vierteiler, dessen Grundzüge darin bestehen, dass Heinz Hoenig, die graue Eminenz des CDU-Freundeskreises, von seiner unehelichen Tochter (Heike Makatsch) ein Papier zugespielt bekommt, aus dem hervorgeht, dass die Obfrau des SPD-Freundeskreises (Maja Maranow) den Verkauf des gesamten Senders an Leo Kirch (Mario Adorf) plant. Der Bundeskanzler, dargestellt von Dieter Pfaff, klärt Hoenig in einer Mainzer Rotlicht-Sauna auf: Nur so könne eine Übernahme durch den Bertelsmann-Konzern verhindert werden, der in Wirklichkeit von einem islamistischen Ölscheich (Richy Müller) gelenkt wird. Hoenig willigt ein, sofern seine Tochter eine Volontärsstelle beim ZDF bekommt, doch ein schmieriger Journalist ... Wie? Das klingt idiotisch? Idiotischer als die Wirklichkeit klingt es jedenfalls nicht.

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