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Meinung: Mundtot machen

„Ein Zwischenruf zu Breivik“ vom 22. April Sicherlich nicht nur mir spricht Barbara John aus dem Herzen und verleiht durch ihren Zwischenruf auch denjenigen eine Stimme, deren Meinung – an vergleichbar prominenter Stelle – kaum Beachtung findet.

„Ein Zwischenruf zu Breivik“ vom 22. April

Sicherlich nicht nur mir spricht Barbara John aus dem Herzen und verleiht durch ihren Zwischenruf auch denjenigen eine Stimme, deren Meinung – an vergleichbar prominenter Stelle – kaum Beachtung findet. Ich kann der ehemaligen Berliner Ausländerbeauftragten nur zustimmen, wenn sie feststellt, dass durch die Medienaufmerksamkeit der Verbrecher Breivik ein weltweites Podium erhält, auf dem er seine menschenverachtende Haltung verbreiten kann als Begründung für die von ihm niemals bereuten vielfachen Morde in Norwegen.

Die Medien mögen sich in einem Dilemma sehen, einerseits der Chronistenpflicht nachzukommen und andererseits ein Unterhaltungsbedürfnis zu bedienen; ein dritter Aspekt ist allerdings das Geld. Mit einer sensationslüsternen Medienpräsenz und den über den Globus verbreiteten Berichten lässt sich bekanntlich viel Geld machen – zynischerweise zulasten der beklagenswerten Opfer! Gottseidank gibt es in den zivilisierten Staaten keine Todesstrafe, aber ich unterstütze entschieden Frau Johns Meinung, dass es seitens der öffentlichen Meinung einen Medien-Moral-Kodex geben sollte, den einzuhalten den Opfern

gegenüber angemessen und verantwortungsbewusst wäre. In der Konsequenz hieße das: Diesen Mörder durch

Schweigen mundtot zu machen.

Kraft-Eike Wrede M. A.,

Berlin-Schmargendorf

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