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Kirch-Prozess eingestellt: Nächste Folge

Leo Kirch mag kein Sympathieträger gewesen sein. Und Zuschauer und Leser dürften davon profitiert haben, dass sein geradezu monopolitisches Imperium unterging.

Leo Kirch mag kein Sympathieträger gewesen sein. Und Zuschauer und Leser dürften davon profitiert haben, dass sein geradezu monopolitisches Imperium unterging. Kirch hatte glücklicherweise nie die Macht eines Silvio Berlusconi. Trotzdem war die Frage berechtigt, ob die Deutsche Bank auf seine Pleite hingearbeitet hat. Es ist jedenfalls ungewöhnlich, dass ein Banker sich im Fernsehen negativ über seinen Kunden äußert. Genau das hat Rolf Breuer aber getan. Weil man ihm, dem zeitweilig wichtigsten Mann der Branche, Unbedarftheit kaum unterstellen kann, muss man zwar noch keine Verschwörungstheorie aufstellen. Auch ist Kirch nicht nur wegen Breuer untergegangen. Aber eine Absicht wird der mit seiner Äußerung schon verfolgt haben – und zwar keine freundliche. Dass der einstige Millionenverdiener damit einverstanden ist, die Sache mit der Zahlung von 350 000 Euro aus der Welt zu schaffen, ist nachvollziehbar. Sein Vorgänger Hilmar Kopper hat viel größere Beträge als Peanuts abgetan. Auch dass der Richter prozessökonomisch handelt, kann man verstehen. Aber eigentlich möchte man mehr über diesen Fall erfahren, der spannender ist als viele der einst von Leo Kirch eingekauften Krimiserien. Vielleicht bietet eines der nächsten Verfahren die Auflösung. mod

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