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Deutsche Bank: Neue Worte, alte Werte

Es könnte zum Unwort des Jahres werden, so oft haben Jürgen Fitschen und Anshu Jain in den vergangenen Monaten vom „Kulturwandel“ der Deutschen Bank geredet. Alles werde anders, haben die Co-Chefs versprochen – und sich zehn Monate Zeit gelassen, um zu erklären, was das heißen soll.

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Es könnte zum Unwort des Jahres werden, so oft haben Jürgen Fitschen und Anshu Jain in den vergangenen Monaten vom „Kulturwandel“ der Deutschen Bank geredet. Alles werde anders, haben die Co-Chefs versprochen – und sich zehn Monate Zeit gelassen, um zu erklären, was das heißen soll. Ihre Antwort jetzt ist nichtssagend. „Wir tun das, was nicht nur rechtlich erlaubt, sondern auch richtig ist“, schreiben die Deutsch-Banker in ihrem neuen Verhaltenskodex. Darin versprechen sie Integrität, nachhaltige Leistung, Kundenorientierung, Innovation, Disziplin und Partnerschaft. Natürlich sind das wichtige Eigenschaften für Banker – die aber selbstverständlich sein sollten! Dass ein Institut seinen Mitarbeitern so etwas erst verordnen muss, klingt wie ein Eingeständnis, dass in der Vergangenheit Profitgier und kurzfristiges Gewinnstreben vorgeherrscht haben. Ein wirklicher Wandel wäre es dagegen gewesen, wenn sich Fitschen und Jain von der Spekulation auf Nahrungsmittelpreise verabschiedet hätten. Oder wenn sie einen der vielen Skandale aufgeklärt hätten, mit denen ihr Haus konfrontiert ist – von der Zinsmanipulation bis zum Betrug mit CO2-Zertifikaten. Stattdessen bleibt bei der Deutschen Bank alles beim Alten. Ein paar schöne Worte hin oder her. cne

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