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Meinung: Nicht gegeneinander musizieren

Betrifft: „Zu viele Orchester“ vom 4. April 2004 Der Gedankengang des Leserbriefschreibers Peter Iwanowski über die Berliner Symphoniker entspricht ungefähr dem Vergleich zwischen einem VW Golf und einer Limousine von Mercedes.

Betrifft: „Zu viele Orchester“ vom 4. April 2004

Der Gedankengang des Leserbriefschreibers Peter Iwanowski über die Berliner Symphoniker entspricht ungefähr dem Vergleich zwischen einem VW Golf und einer Limousine von Mercedes. Iwanowski hat die Vorteile des überlegenen Fahrkomforts erkannt, und da außerdem beim VW manchmal der Aschenbecher klemmt, kommt er zu dem Schluss, man könne – angesichts der breiten Angebotspalette von Mercedes – die Produktion des Golf ruhig einstellen und die Arbeiter entlassen. Hat sich Herr Iwanowski schon erkundigt, in welchem Umfang der Chor, in dem er singt, es sich künftig noch leisten kann, mit Berliner Orchestern zu konzertieren? Vielleicht bestellt er sich aus östlichen Nachbarländern ein billiges Orchester, das die Stimmzimmer der Philharmonie nicht nur zum Einspielen, sondern notgedrungen auch zum Schlafen nutzt. Ich bin seit 20 Jahren Mitglied der Berliner Symphoniker und habe alle großen Laienchöre mit wechselnden Dirigenten auf verschiedenen Qualitätsniveaus erlebt. Ich hatte nie den Eindruck, es gäbe zu viele Chöre in Berlin.

Die Menschen können kaum etwas Besseres tun, als miteinander zu musizieren. Miteinander – nicht gegeneinander!

Edgar Petri, Berlin-Steglitz

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