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Meinung: Nicht genug Analyse

Ein hehres Ziel: Kein Erstklässler wird ausgesondert, jeder bekommt die Chance, mit allen Altersgenossen zusammen die Schule zu beginnen. Dieses Ziel hatte die Berliner Politik im Auge, als sie vor einem Jahr die Spezialklassen für Lernbehinderte abschaffte.

Ein hehres Ziel: Kein Erstklässler wird ausgesondert, jeder bekommt die Chance, mit allen Altersgenossen zusammen die Schule zu beginnen. Dieses Ziel hatte die Berliner Politik im Auge, als sie vor einem Jahr die Spezialklassen für Lernbehinderte abschaffte. Das kann man so machen – allerdings nur dann, wenn man für genügend qualifiziertes Personal sorgt. Dies aber ist nicht geschehen. Die Folge ist, dass ausgerechnet die hilfsbedürftigsten Kinder ins Abseits geraten. Manche Erstklässler haben inzwischen eine Odyssee vom Pädagogen zu Ärzten und Psychologen hinter sich, die in die Kinderpsychiatrie führte; obwohl sie gar nicht krank sind, sondern nur nicht adäquat gefördert worden waren. Offenbar reicht es nicht aus, Reformen zu beschließen – man muss sie auch gut vorbereiten und finanzieren. Dies aber ist nicht geschehen. Denn Berlins junge reformfreudige Referendare sind weggeschickt worden, weil es der Regierende Bürgermeister im Duett mit dem Finanzsenator für richtig hält, das Personal auszudünnen. In der Folge gibt es weder junge Kräfte noch eine Krankheitsreserve für Lehrer und Erzieher. So kann Reform nicht gelingen, in einer Stadt mit den sozialen Problemen Berlins. sve

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