Wahl II: Grüne: Nicht nach Plan
Der Plan war nicht schlecht. Deutlich gestärkt wollten die Grünen aus der Wahl hervorgehen, sie wollten SchwarzGelb verhindern und drittstärkste Kraft werden.
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Der Plan war nicht schlecht. Deutlich gestärkt wollten die Grünen aus der Wahl hervorgehen, sie wollten SchwarzGelb verhindern und drittstärkste Kraft werden. Jetzt hat die Partei zwar bundesweit das beste bundesweite Wahlergebnis ihrer Geschichte erzielt, zwei ihrer drei Wahlziele aber haben die Grünen offenbar nicht erreicht. Dafür gibt es durchaus auch Gründe. Denn ganz so glatt ist der Wahlkampf für die Ökopartei nicht gelaufen. Koalitionsdebatten, die fast kein Wähler verstand, führten dazu, dass die Grünen über Monate hinweg ein diffuses Erscheinungsbild abgaben. Mit wem denn nun, mit wem nicht, bei der Suche nach den Antworten auf diese Frage verstrickte sich die Parteiführung in immer neue Widersprüche. Schwarz-Grün, das wurde nicht ausgeschlossen, aber die rechnerische Mehrheit war nicht in Sicht. Gegen ein Bündnis mit der FDP wiederum hatte man nichts grundsätzlich, aber dann wollte man die SPD und nicht die Union dabeihaben. Und Rot-Rot-Grün? Lockerungsübungen, die perspektivisch zu einem Linksbündnis im Bund führen könnten, wurden von der Führung zum Tabu erklärt. In der inhaltlichen Debatte wiederum gelang es schlecht, Alleinstellungsmerkmale herauszuarbeiten. Auch in der nächsten Legislatur erwartet die Partei nun die wenig komfortable Opposition. Eine neue Strategie müssen die Parteioberen erst noch entwickeln. Und womöglich werden sich die Grünen auch personell neu aufstellen müssen. m.m.
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