Parteiwechsel in Berlin: Politischer Erbschleicher
Der Politiker Rainer-Michael Lehmann ist es nicht wert, dass noch irgendwer seine Stimme an ihn verschwendet. Es ist dabei egal, für welche Partei er antritt.
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Der Politiker Rainer-Michael Lehmann ist es nicht wert, dass noch irgendwer seine Stimme an ihn verschwendet. Es ist dabei egal, für welche Partei er antritt. Denn ob als vermeintlich Liberaler, wie eben noch, oder als angeblicher Sozialdemokrat, wie demnächst: Lehmann hat nichts zu bieten. Sozialpolitiker will er sein – aber von Sozialpolitik hat er nach bald zehn Jahren im Abgeordnetenhaus keine belegbare Ahnung. Vom Geist sozialer Kälte in der FDP will er abgestoßen sein – aber die eisigen Tiraden seines früheren Fraktionsvorsitzenden Martin Lindner hat er als dessen Stellvertreter stillschweigend ergeben begleitet. Dafür hat er ja auch jeden Monat 1500 Euro Schweigegeld bekommen, deklariert als Funktionszulage. Der neue Fraktionsvorsitzende Christoph Meyer hat ihm Titel und Zulage entzogen. Das ist zwar ärgerlich, wenn man ein Haus abbezahlen muss. Aber was haben die Wähler damit zu tun, die seiner Partei die Stimme gaben und ihm damit zum Mandat verhalfen? Angetreten ist er gegen Rot-Rot – jetzt sichert er Rot-Rot die Mehrheit. Lehmann wusste, dass bei der SPD ein Plätzchen frei würde: Die Sozialdemokraten mussten ihren verfilzten Genossen Ralf Hillenberg abschütteln. Da stand er bereit. Lehmann ist kein Volksvertreter mehr. Lehmann ist ein politischer Erbschleicher. lom
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